Aufräumen in Klosterneuburg beendet

In Klosterneuburg und im Strombad Kritzendorf sind die Arbeiten nach dem Hochwasser beendet worden. Laut einer ersten Bilanz war die Feuerwehr mit 250 Mann im Einsatz. Das Bundesheer kämpfte mit 200 Soldaten gegen den Schlamm.

Noch lässt sich der Gesamtschaden nicht beziffern. Man kann aber sagen, dass die Katastralgemeinde Kritzendorf (Bezirk Wien-Umgebung) einer der Hotspots des Donau-Hochwassers von 2013 war. Laut Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager (ÖVP) gingen bisher knapp 400 Schadensmeldungen ein.

Wasser 19 Zentimeter höher als 2002

Während sich der Hochwasserschutz für die Stadt Klosterneuburg bewährt hat, stand das Wasser in Kritzendorf sogar um 19 Zentimeter höher als damals. Bürgermeister Stefan Schmuckenschschlager kündigte jetzt eine Resolution an, wonach mehr Überschwemmungsflächen geschaffen werden sollen. Und notwendig, so der Bürgermeister, sei auch die Frage, ob die Wehranlagen in NÖ und Wien bei Hochwasser nicht früher geöffnet werden sollten.

Haus steht auf Säulen, am Parkplatz schon das Hochwasser

APA/HERBERT P. OCZERET

In den beiden Siedlungen Strandbad in Klosterneuburg und Strombad in Kritzendorf gibt es etwa 600 Objekte, rund ein Viertel Hauptwohnsitze. Ein Teil davon ist teilweise nicht mehr bewohnbar, berichtete Schmuckenschlager von einigen Härtefällen, in denen der städtische Sozialfonds einspringt. Schadenskommissionen seien laufend unterwegs, auch ein Spendenkonto wurde eingerichtet.

Strandbad bis Ende Juni geschlossen

Das Klosterneuburger Strandbad bleibt voraussichtlich noch bis Ende Juni für den Badebetrieb geschlossen. Das gilt sowohl für die arg in Mitleidenschaft gezogenen Becken als auch aufgrund der Verkeimungsgefahr für den Altarm der Donau. Nicht beeinträchtigt war die Trinkwasserqualität, betonte Schmuckenschlager.

Am Freitag beendete das Bundesheer in der Gegend seinen Assistenzeinsatz. Seit 7. Juni halfen rund 200 Soldaten bei den Aufräumarbeiten. „Nirgends sonst in Niederösterreich hat es solche Schlammmengen gegeben“, sagte NÖ Militärkommandant Rudolf Striedinger. Bis zu eineinhalb Meter stand der Schlamm teilweise hoch - mehr dazu in Schlamm nach Hochwasser bis zu zwei Meter hoch.

Mit Radladern, Schubraupen und Kettenbaggern musste das Bundesheer dagegen ankämpfen. Um überhaupt bis zur Donau zu gelangen, musste in Kritzendorf eine Faltstraße verlegt werden. Laut Striedinger sind niederösterreichweit noch immer 500 Soldaten im Einsatz. Etwa in Gottsdorf (Bezirk Melk) seien noch Aufräumarbeiten nötig. Auch die Bergung eines tonnenschweren, bei Neustadtl gesunkenen Gastro-Schiffes steht noch an. Die Vorbereitungen dafür wurden schon getroffen.

Soldaten im Wasser arbeiten am versunkenen Schiff

Kommando/ PiB3

Vorbereitungen zur Schiffsbergung in Neustadtl

Der knapp 150 Tonnen schwere, schwimmende Stahlkörper ist beim Donauhochwasser gesunken und liegt seither am Hößgang, in der Gemeinde Neustadtl, in zehn Meter Tiefe. Davor diente das Schiff als Piratenkneipe und war beliebter Anlaufpunkt für heimische Gäste und Donauradler.

Soldaten im Wasser arbeiten am versunkenen Schiff

Kommando/ PiB3

Viele Bewohner handelten verantwortungslos

Die Feuerwehr stand ab 1. Juni mit 250 Mann mit 35 Fahrzeugen bereit, so Bezirkskommandant Peter Ohniwas. Am Höhepunkt der Flut wurden 3,6 Mio. Liter pro Stunde abgepumpt. Einig war man sich hinsichtlich der hervorragenden Zusammenarbeit aller Kräfte. Aber auch über die Verantwortungslosigkeit mancher Bewohner, die ihre Häuser nicht verlassen wollten und sich dann, als der Strom abgeschaltet wurde, in mitunter gefährlichen Einsätzen evakuieren ließen. Weit über 100 Menschen seien geblieben, hieß es.

Vom Hochwasseralarm an bis jetzt waren auch Mitarbeiter des Wirtschaftshofes der Stadt im Dauereinsatz, allein die Personalkosten dafür liegen bei 160.000 Euro. Bis dato wurden mit Lkw 180 Tonnen Sperrmüll zur Entsorgung gebracht, sagte Straßenmeister Dietmar Schuster.

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