FBI zeigt Interesse am Fall des Wilderers

Für den Fall des Vierfachmörders von Annaberg interessiert sich jetzt auch das FBI. Den amerikanischen Ermittlern gehe es dabei um den außergewöhnlichen Fall, bestätigte das Innenministerium am Mittwoch einen Bericht des „Kurier“.

Rund eine Woche nach der Tat sei die Anfrage aus den USA im Innenministerium eingelangt. Es sei das atypische Verhalten von Alois H., das das Interesse des FBIs auf sich gezogen hat. Dies soll nun zur Analyse und schließlich für Fallstudien der Polizei verwendet werden, sagt der Sprecher des Innenministeriums Karl-Heinz Grundböck. „Das ist ein Täterverhalten, das bisher nicht gekannt war. Dass eben Täter Rettungskräfte unter Beschuss nehmen, das ist international ohne Beispiel. Das ist ein Täterverhalten, so etwas würde es selbst im Krieg nicht geben. Selbst im Krieg gibt es Standards wo man sagt, Rot-Kreuz-Kräfte sind geschützt.“ Ungewöhnlich sei das Interesse der amerikanischen Ermittler an diesem Fall daher nicht, so Grundböck.

Cold-Case-Überprüfung im Fall Kampusch

Schon einmal war das FBI auf einen Fall in Niederösterreich angesetzt. Am 13. Juli 2012 begann eine sogenannte Cold-Case-Überprüfung des FBI im Fall Kampusch. Damals rollten Experten aus den USA den Fall des entführten Mädchens noch einmal auf. Nach einem dreiviertel Jahr kamen sie zu dem Schluss, dass Entführer Wolfgang Priklopil ein Einzeltäter gewesen sein musste. Auch in der Causa Fritzl wurde zumindest ein Endbericht dem FBI übermittelt.

Unterdessen wird das Anwesen von Alois H. weiterhin untersucht, vor allem die zahlreichen Waffen und die dazugehörige Munition werden jetzt überprüft. Die Ergebnisse dieser Ermittlungen werden voraussichtlich in einigen Tagen vorliegen - mehr dazu in Wilderer: Gestohlene Motorräder gefunden und Wilderer-Waffenlager: Langwierige Ermittlungen.

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