140 Jahre Wiener Hochquellleitung

Auf den Tag genau 140 Jahre alt ist am Donnerstag die erste Wiener Hochquellwasserleitung. Sie führt von ihren Quellgebieten durch Niederösterreich in die Bundeshauptstadt. Das Wasser ist dabei 24 Stunden lang unterwegs.

Über 30 Aquädukte fließt das Wasser nach Wien. Eines der größten ist jenes in Baden mit einer Länge von 800 Metern. Derzeit präsentiert es sich jedoch in einem anderen Gewand. Zum ersten Mal, seitdem es vor 140 Jahren gebaut wurde, muss es saniert werden.

Hochquellwasserleitung

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„Das Aquädukt besteht aus Ziegel beziehungsweise aus Naturstein und der Ziegel ist mittlerweile so stark verwittert, dass die äußerste Schicht abgetragen und neu errichtet werden muss. Das ist relativ aufwendig und mit viel Handarbeit verbunden“, sagt Harald Kromp von der zuständigen Abteilung beim Magistrat Wien. Mitte 2015 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein - mehr dazu in Risse in Wiener Hochquellleitung.

Gegenseitige Hilfe bei Versorgungsengpässen

Das Wasser, das durch die Leitung fließt, ist grundsätzlich für Wien bestimmt. Doch auch einige niederösterreichische Gemeinden profitieren davon: „Es gibt hier sogenannte Verbundverträge, beispielsweise mit der EVN Wasser und der Stadt Wien. Bei Versorgungsengpässen ist hier eine gegenseitige Lieferung mit Trinkwasser vorgesehen“, so Kromp. Sollte es zu wenig Wasser geben, geht allerdings immer Wien vor.

Die Wasserleitung kann man auch zu Fuß verfolgen, sehen kann man das Wasser dabei allerdings nicht, weil es auf dem Weg nach Wien nie ans Tageslicht kommt. Stattdessen kann man noch diese Einstiegstürme sehen, die etwa alle zwei Kilometer entlang der Strecke stehen. In Verwendung sind sie heute aber nicht mehr.

200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben entlang der Strecke ihren Arbeitsplatz, etwa in der Subzentrale in Neusiedl, dem Herz und Gehirn der Wasserleitung. „Wir kontrollieren alle meteorologischen Parameter, wir wissen, wann es wo wie viel regnet und mit diesen Daten können wir die Anlagen entsprechend steuern und überwachen“, erklärt Kromp. Damit sei gesichert, dass nur das beste Wasser nach Wien kommt.