Jugend-Projekt gegen das Vergessen

Vor 75 Jahren ist aus dem Döllersheimer Ländchen im Waldviertel der Truppenübungsplatz Allentsteig geworden. Zahlreiche Bewohner mussten damals ihre Häuser verlassen. Zum Nationalfeiertag arbeiteten Jugendliche die Geschichte ihrer Verwandten auf.

Auf den Befehl von Adolf Hitler mussten im Jahr 1938 die Bewohner von fast 40 Dörfern ihre Häuser in mehreren Aussiedlungswellen verlassen. Die Jugendlichen der neuen Mittelschue Rastenfeld an der Grenze zum militärischen Gelände arbeiteten diese Ereignis zum Nationalfeiertag auf, damit die Geschichte um die Vertreibung ihrer Verwandten nicht vergessen wird.

Altes Bild eines Dorfes in schwarz-weiß

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Von 120 Häusern in Döllersheim im Jahr 1938 steht heute kein einziges mehr

Gedenkfeier nach 75 Jahren

75 Jahre nach den ersten Vertreibungen gestalteten am Freitag die Jugendlichen eine Gedenkfeier gegen das Vergessen. Viele der Schüler sind Enkel oder Urenkel der Betroffenen. Im Projekt „Dem Vergessen entgegen“ erforschten die Jugendlichen die Entstehung des Truppenübungsplatzes und die damit verbundene Vertreibung der Dorfbevölkerung.

In sogenannten „Lernlabors“ behandelten sie das Thema von verschiedenen Seiten. Die Keramikgruppe etwa formte eine Friedenstaube, Kerzen und Gestecke wurden gebastelt, vergessene Gräber hinter der Kirche gereinigt und neu bepflanzt. Außerdem wurde Feierstunde mit einer PowerPoint-Präsentation zu den Ereignissen gestaltet.

Messe von oben

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Gedenkfeier nach 75 Jahren

Eindringen in Familiengeschichte

Für viele Jugendliche ist es ein Eindringen in die eigene Familiengeschichte oder ein Erkunden einer leidvollen Zeit, die sie von Zeitzeugen erzählt bekamen. Zu der Gedenkveranstaltung kamen auch einige Zeitzeugen. Sie erzählten, dass mitten in der Ernte die ersten Häuser vom deutschen Siedlungsamt geräumt wurden. Sie wurden nicht nur aus dem Heimatort vertrieben, sondern aus dem gesamten Lebenszusammenhang gerissen.

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