Stupa: Prozess wegen Verhetzung

Die Bevölkerung von Gföhl (Bezirk Krems) hat vor zwei Jahren den Bau einer buddhistischen Stupa abgelehnt. Nun hat die Volksbefragung ein gerichtliches Nachspiel in Krems. Es geht um den Vorwurf der Verhetzung durch ein Flugblatt.

Ein Stupa ist ein geistliches Zentrum für Buddhisten und symbolisiert das Buddha und den Dharma. Der Gemeinderat in Gföhl hatte sich für den Bau eines Stupa ausgesprochen, auch ein geeignetes Grundstück war bereits gefunden. Initiiert von der Wiener Lotos-Lindmayer-Privatstiftung hätte es mit einer Höhe von 30 Metern der größte derartige Bau in Europa sein sollen. Bei einer Volksbefragung wurde jedoch mit 67 Prozent gegen einen derartigen Bau gestimmt - mehr dazu in Gföhl: Klare Mehrheit gegen Stupa-Projekt.

Flugblatt ließ Staatsanwaltschaft tätig werden

Im Vorfeld war ein Flugblatt an alle Haushalte gegangen, in dem der tibetische Buddhismus unter anderem als „menschenverachtend“ bezeichnet und in die Nähe von Pädophilie und Nationalsozialismus gerückt wurde. Dieses Flugblatt ließ die Staatsanwaltschaft Krems und das Landesamt für Verfassungsschutz tätig werden. Am Mittwoch beginnt im Landesgericht Krems das Verfahren gegen einen Rechtsanwalt aus dem Bezirk St. Pölten, der sich als Vereinsobmann für das Flugblatt verantwortlich zeichnen soll. Ihm droht bis zu zwei Jahre Haft.

Das gescheiterte Stupa-Projekt sollte in weiterer Folge übrigens in Schwarzenbach in der Buckligen Welt verwirklicht werden. Allerdings bis dato ohne Erfolg, denn dieses Mal fehlt das entsprechende Grundstück. Nach Angaben des Bürgermeisters Johann Giefing liege das Projekt auf Eis - mehr dazu in Weiter keine Entscheidung über Stupa-Bau.