Schüsse auf Kühe von Bürgermeister

Ein Jäger soll im Bezirk Neunkirchen drei Kühe eines Bürgermeisters angeschossen haben, alle Tiere sind letztlich verendet. Eine Verwechslung steht im Raum, doch was genau passierte, müssen jetzt die Behörden klären.

Der Vorfall ereignete sich bereits vor drei Wochen. Die drei Kühe Dexi, Mulletin und Mirau sind jetzt tot und der Fall seit Montag bei der Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen bekannt. Einen entsprechenden „Kurier“-Bericht bestätigten die zuständigen Behörden.

Jäger meldeten Vorfall: „Missgeschick passiert“

Der Besitzer der Kühe ist der Bürgermeister der Gemeinde Prigglitz, Franz Teix. Er werde die Nacht von 11. auf 12. November nicht so schnell vergessen, wie er im Interview mit noe.ORF.at sagte. „Es war so, dass in der Nacht von 11. auf 12. November zu Mitternacht einige Jäger vor unserer Haustür gestanden sind und die Nachricht kundgetan haben, dass bei der Jagd auf Wildschweine ein Missgeschick passiert ist und eine von unseren Kühen versehentlich erschossen worden ist.“

Franz Teix

ORF

Franz Teix

Wie man eine Kuh mit einem Wildschwein verwechseln kann, bleibt unverständlich - auch für ihn. „Mir gegenüber hat man in der besagten Nacht die Sache so geschildert, dass Wildschweine vom Waldrand in die Wiese gelaufen sind. Der Jäger hat versucht, eines dieser Wildschweine zu erlegen, hat danebengeschossen, und unglücklicherweise hätte sich die besagte Kuh genau dahinter befunden und einen Schuss abgekriegt, der sofort oder relativ schnell tödlich war“, so Teix.

Bürgermeister wies auf Wildschweinplage hin

Doch der Jäger, der laut Teix langjährige Erfahrung hatte, traf nicht nur eine Kuh. In den darauffolgenden Tagen stellte sich heraus, dass auch noch zwei weitere Tiere verletzt wurden. Sie mussten eingeschläfert werden. Seit Oktober sei es vermehrt zu Schäden durch Wildschweine gekommen, der Bürgermeister habe die Jägerschaft darauf hingewiesen. „Es war eigentlich von mir aus ein bisserl ein Druck auf die Jäger, doch endlich was dagegen zu unternehmen, nachdem man die guten Tiere nicht von der Wiese streicheln kann, sondern definitiv nur mit einer entsprechenden Bejagung und Reduktion von den Wildschweinschäden in dem Bereich verringern kann.“

Teix: „War die beste Kuh im Stall“

Der nun entstandene Schaden ist für Bürgermeister Teix jedoch unbeschreiblich. „Bedauerlicherweise ist eine von den drei Kühen die beste Kuh im Stall, jene mit dem höchsten Zuchtwert, gewesen. Der Schaden wird vom Rinderzuchtverband mit einem Gutachten sichergestellt werden. Nur: Kühe mit einem entsprechenden Zuchtwert sind eigentlich so am Markt gar nicht sofort wieder lukrierbar. Es ist bedauerlich, und mir tut es auch persönlich weh und der ganzen Familie, die mit den Kühen betraut war.“

Doch noch wichtigter sei, so Teix, dass kein Mensch verletzt wurde. Am Mittwoch wurde bekannt, dass dem Jäger aus dem Bezirk Neunkirchen der Jagdschein entzogen wurde. Außerdem sprach die Bezirkshauptmannschaft ein Waffenverbot gegen den Mann aus.