Tierschützer: Falsche Wildschweinjagd

Dass Wildschweine zur Plage geworden sind, führt der Tierschutzverein auf die starke Bejagung zurück. Immer wieder werde die Leitbache geschossen, die die Geburten regelt. Deshalb gebe es mehr Wild als je zuvor, so die Kritik.

Wird die „Chefin“ einer Wildschweinrotte geschossen, dann explodiert die Population. Denn ohne ihre Kontrolle entstehen viele kleine Wildschweinrotten, in denen alle Bachen mehrmals im Jahr unkontrolliert trächtig werden.

Deshalb wirft der Sprecher des Österreichischen Tierschutzvereins, Christian Hölzl, den Jägern vor, dass sie die Wildschweinplage jagdtechnisch nicht in den Griff bekämen, weil meist die stärksten Tiere geschossen würden. Die erhöhten Wildbestände seien hausgemacht. Die ganzjährige massive Zufütterung tue ein Übriges, so der Vorwurf.

Wildsau im Wald

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Lebersorger: Jäger verschonen Leitbache

Die Kritik will der Generalsekretär des niederösterreichischen Landesjagdverbandes, Peter Lebersorger, nicht gelten lassen. Denn seit vielen Jahren würde man predigen, dass die Leitbache verschont bleiben muss - und die Jäger halten sich laut Lebersorger auch daran.

Die Ursachen der starken Vermehrung von Wildschweinen sieht er beim intensiven Maisanbau und den immer milderen Wintern. Außerdem wurden im Vorjahr 32.000 Wildschweine in Niederösterreich abgeschossen: mit dem Resultat, dass heuer in fast allen Bezirken die Population um 30 Prozent verringert worden sei - mit Ausnahme von Gmünd, wo das tschechische Schwarzwild über die Grenze komme.

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