Filmpreis in Grafenegg: 54 Filme eingereicht

Der bedeutende österreichische Filmpreis wird am 22. Jänner 2014 erstmals in Grafenegg vergeben. 54 Filme wurden eingereicht, am Mittwoch wurden die nominierten Personen bekanntgegeben.

Der österreichische Filmpreis ist der bedeutendste Preis, der in Österreich an Filmschaffende vergeben werden kann. Mitglieder der Akademie des österreichischen Films ermitteln die Sieger. Heuer wurden insgesamt 54 Filme eingereicht, die auch durch den ORF unterstützt und gefördert wurden. Die große Gala für die Gewinner des österreichischen Filmpreis 2014 wird erstmals in Niederösterreich stattfinden - mehr dazu in Filmpreis wandert 2014 nach Grafenegg.

Ulrich Seidl

APA / Herbert Pfarrhofer

Ulrich Seidl erhielt im Jänner 2013 den Filmpreis

Heimische Filmszene in Bewegung

Die heimische Filmszene ist kräftig in Bewegung, nicht zuletzt durch großartige Erfolge von Oscar-Gewinnern wie Michael Haneke oder Stefan Ruzowitzky. Ebenso machen auch die Erfolge von Ulrich Seidl oder zuletzt der Emmy für Andreas Prochaskas Film „Das Wunder von Kärnten“ den Filmschaffenden offenbar Mut.

Der Österreichische Filmpreis wird u. a. in den Kategorien „Bester Spielfilm“, „Bester Dokumentarfilm“, „Bester Kurzfilm“, „Beste weibliche Darstellerin“, „Bester männlicher Darsteller“, „Beste Regie“ und „Bestes Drehbuch“ vergeben. Unter den Nominierungen für den Österreichischen Filmpreis befinden sich auch zahlreiche Filme, die mit Unterstützung des Landes Niederösterreich entstanden sind, etwa „Oktober/November“ von Götz Spielmann, „The strange Case of Wilhelm Reich“ mit Klaus Maria Brandauer oder auch „Paradies:Glaube“ und „Paradies:Hoffnung“ von Ulrich Seidl.

Förderungen werden noch verhandelt

Natürlich ist der österreichische Film auch auf die Förderungen von Bundes- und Landesseite angewiesen. Versprechen könne man dahingehend aber noch nichts, sagte der neue Kanzleramtsminister und für die Kulturagenden zuständige Josef Ostermayer (SPÖ). „Wir werden in den nächsten Tagen schauen, wie die Budgets ausschauen.“ Es sei noch zu früh, Konkretes zu sagen, so Ostermayer.

Auditorium

Klaus Fritsch

Im Auditorium Grafenegg werden die Filmpreise am 22. Jänner 2014 verliehen

Bedeutung für die Wirtschaft

Unbestritten sei auch die wachsende Bedeutung des österreichischen Films für die Wirtschaft, sagte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP), „denn jede Filmproduktion hat nicht nur Schauspieler und Beteiligte beim Dreh, sondern natürlich auch entsprechende Folgen, was die Gastronomie und Hotellerie anbelangt. Das ist teilweise dann auch für den Tourismus von längerer und positiver Bedeutung.“

Der Präsident der Akademie des österreichischen Films, Oscar-Preisträger Stefan Ruzowitzky, drängte darauf, dass die Filmförderungen in der jetzigen Höhe weiter bestehen bleiben müssen. Als Vorbild bezeichnete er dabei das Land Niederösterreich, das immer eine sehr gute Unterstützung biete. „Man kann es durchaus als programmatisch sehen, dass wir den Filmpreis erstmals nicht in Wien, sondern in Grafenegg in Niederösterreich vergeben.“ Die Bundesländer würden bei der Produktion österreichischer Filme eine enorm wichtige Rolle spielen, so Ruzowitzky.

Pröll: „Besondere Auszeichnung für NÖ“

Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) betonte, dass die Filmförderung dem Land Niederösterreich ein großes Anliegen sei. Er sieht es als besondere Auszeichnung, dass der österreichische Filmpreis erstmals in Niederösterreich vergeben wird. „Wir werden alles daran setzen, um die Filmpreisverleihung in wenigen Wochen in Grafenegg zu einem besonderen kulturellen Höhepunkt entwickeln zu lassen.“ Am 22. Jänner 2014 werden die österreichischen Filmpreise bei einer großen Gala im Auditorium des Schlosses Grafenegg vergeben.

ORF bringt Spezialprogramm zum Filmpreis

Stark gecovert wird der Filmpreis vom ORF, wie Fernsehfilmchef Heinrich Mis versprach: „Wir feuern wie die Wahnsinnigen aus allen Rohren.“ ORF III begleitet die Gala mit einem „Kultur Heute Spezial“, bevor Michael Glawoggers Siegerdokumentarfilm des Vorjahres, „Whore’s Glory“, und die nominierten Kurzfilme zu sehen sind.

ORF eins begeht am 23. Jänner, einen Tag nach der Verleihung in Grafenegg, eine „Lange Nacht des österreichischen Films“, in deren Rahmen Wolfgang Murnbergers „Mein bester Feind“ den Auftakt macht, dem dann um 22.00 Uhr eine Sondersendung zum Filmpreis und danach Ulrich Seidls „Paradies: Liebe“ folgen.

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