Was bringt das Kulturjahr 2014?

War 2013 das Wagner- und Verdi-Jahr, so wird 2014 das Gluck- und Strauss-Jahr. Es wird viele Veranstaltungen anlässlich der „runden Geburtstage“ dieser Komponisten geben, aber was bietet 2014 den Theater-, Literatur- und Ausstellungsfans noch?

Wer keine Karten für das Neujahrskonzert im Wiener Musikverein ergattern konnte, der kann sich trösten, denn die Wiener Philharmoniker gastieren im September beim Grafenegg-Festival, das am 19. Juni mit der Sommernachtsgala mit Angela Denoke und Ramon Vargas eröffnet wird.

Alexander Haiden

Wolkenturm

Der Wolkenturm in Grafenegg

Ein Weltklassetenor ist auch der neue Intendant der Barocktage im Stift Melk, Michael Schade ist heuer erstmals für das zu Pfingsten im Juni stattfindende Festival als künstlerischer Leiter verantwortlich.

Nach ihrer Babypause erstmals wieder zu hören - und das sogar in Niederösterreich - ist Publikumsliebling Elina Garanca, die Mezzosopranistin tritt am 2. Juli unter sternenklarem Himmel in Stift Göttweig auf.

Das Land der Festivals

Niederösterreich ist das Land der Festivals - im Musikbereich wären hier etwa für 2014 wieder altbekannte Namen zu nennen wie Loisiarte in Langenlois, das Schrammel.Klang.Festival in Litschau, die Wellenklänge in Lunz am See, Glatt & verkehrt in Krems, das Chopin-Festival in Gaming, Allegro Vivo im Waldviertel oder die Internationale Sommerakademie in der Semmeringregion.

Um andere künstlerische Inhalte sowie um andere Zielgruppen geht es bei zwei Events, die sich schon längst einen klingenden internationalen Namen gemacht haben: das Donaufestival Ende April/Anfang Mai in Krems und das FM4-Frequency-Festival Mitte August in Sankt Pölten.

Publikum am FM4 Frequency 2012

APA/Herbert P. Oczeret

2013 waren 135.000 Musikfans beim FM4-Frequency-Festival in St. Pölten

Nicht zu vergessen natürlich das Viertelfestival Niederösterreich, das diesmal in unzähligen Waldviertler Orten stattfindet, die Internationalen Puppentheatertage Mistelbach sowie „Szene Bunte Wähne“ mit Theater für Kinder und Jugendliche, beides im Herbst und Ursula Strauss’ Festival „Wachau in Echtzeit“ wieder gegen Jahresende.

Auch das Filmland Niederösterreich spielt 2014 wieder eine internationale Rolle - am 22. Jänner wird erstmals in Grafenegg der „Österreichische Filmpreis“ überreicht.

Plakatsujet "Der Besuch der alten Dame"

Festspiele Stockerau/Stefan Liewehr

Stockerau 2013: Der neue Intendant startet mit einem Dürrenmatt-Klassiker

Neue Akzente auf vielen Bühnen

Die Theater, ob in St. Pölten, Baden oder Mödling, haben ihre Spielpläne schon längst präsentiert, und auch welche Stücke von den Mitgliedern des Theaterfests Niederösterreich oder anderen Sommerspielorten gezeigt werden, kann man auf den jeweiligen Websites nachlesen. Auf fünf Sommertheaterstandorte werden manche besonders neugierig sein, denn dort gibt es 2014 neue Intendanten, und zwar in Berndorf, Haag, Perchtoldsdorf, Weitra und Gars.

Von der Theaterbühne ist es nicht weit in den Literatursalon: Mitte Februar wird wieder der mit 10.000 Euro dotierte Literaturpreis Wartholz vergeben, und auch heuer wieder gibt es das Erzählfestival „fabelhaft“, die Europäischen Literaturtage in Spitz und zum 40. Mal finden in Schwechat die Internationalen Nestroy-Gespräche statt.

Nick Knatterton

Lappan Verlag GmbH, 2014

Ab 6. April kombiniert Nick Knatterton im Karikaturmuseum Krems

Von der Urgeschichte bis zu Kottan & Co.

Ausgesprochen groß ist das Angebot an Ausstellungen: Im Niederösterreichischen Landesmuseum in Sankt Pölten widmet man sich unter anderem dem Frauenleben, den Kulturschaffenden und dem Thema Pilze, das Essl-Museum in Klosterneuburg zeigt Österreichs Moderne, „Zurück in die Zukunft“ heißt es in der Kunsthalle Krems, ein paar Schritte weiter im Karikaturmuseum geht es um Nick Knatterton, Emil und andere Detektive und ein neues Erlebnismuseum für Urgeschichte namens MAMUZ gibt es in Mistelbach und Asparn.

Sendungshinweis: „Radioclub“, 30.12.2013

Der Große Krieg als Ausstellungsthema

Stichwort Geschichte und 1914: 2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum hundersten Mal. Auf den Bühnen von Mödling, Melk und Reichenau wird dieses Thema ebenso behandelt wie in der Schallaburg-Ausstellung „Jubel & Elend. Leben mit dem Großen Krieg“ sowie in Schloss Artstetten.