Multiversum: Brisanter RH-Rohbericht

Das Multiversum in Schwechat kommt nicht aus den Schlagzeilen. Jetzt liegt dem ORF der Rohbericht des Rechnungshofs vor. Er liefert brisante Details, so ist von einer Kostenexplosion in der Höhe von 20 Millionen Euro die Rede.

Kaum eine Gemeinde in Österreich hat so hohe Einnahmen pro Kopf wie Schwechat, trotzdem kämpft die Stadt mit heftigen finanziellen Problemen. Der Grund: das 2011 eröffnete Multiversum. Bei Planung und Bau der Mehrzweckhalle dürfte offenbar einiges schiefgegangen sein.

Jährliche Millionenverluste

Statt 30 Millionen Euro soll das Projekt 50 Millionen gekostet haben, und jedes Jahr dürften sich Millionenverluste anhäufen. Zudem hält der Rechnungshof in seinem Rohbericht fest: „In zahlreichen Geschäftsfällen überschritten insbesondere der Bürgermeister und der stellvertretende Stadtamtsdirektor ihre Kompetenzen und handelten ohne vorherige Befassung des Gemeinderats im Namen der Stadtgemeinde.“ Außerdem heißt es in dem Rohbericht: „Bei der Erstellung der Planrechnung standen nicht sachlich fundierte Überlegungen, sondern die Wünsche und Erwartungen der Projektbetreiber im Vordergrund.“

Multiversum Schwechat

ORF

Der ehemalige Bürgermeister Hannes Fazekas (SPÖ) kommentierte das so: „Soweit man das auch jetzt im Nachhinein betrachten kann, ist nicht alles optimal gelaufen, das ist keine Frage." Im ORF-Interview mit der ZIB2 sagt Fazekas weiter: „In vielen Bereichen sind ja Beschlüsse zum Beispiel nachgeholt worden, es hat hier eindeutige Beschlusslagen gegeben, es hat viele Aspekte gegeben, die auch positiv beurteilt wurden.“ Das letzte Wort ist in der Causa jedenfalls noch nicht gesprochen, denn die Justiz führt nach wie vor Ermittlungen durch.

Links: