Kupferdiebe plündern Friedhof

Auf dem Friedhof in Blindenmarkt (Bezirk Melk) haben Kupferdiebe 80 Gräber geplündert. Die unbekannten Täter hatten es vor allem auf Vasen und Zierschmuck abgesehen. Die Polizei vermutet hinter dem Diebstahl eine pietätlose Geldbeschaffungsaktion.

Die Diebe dürften in der Nacht auf Mittwoch auf dem abgelegenen Friedhof in der Nähe der Hauptstraße zugeschlagen haben. Von 80 der mehr als 400 Gräber entwendeten sie Kupfergegenstände und Buntmetall, wie etwa Vasen, einen Engel oder Blumenschüsseln. “Es war überall Dreck. Es ist eine Frechheit, dass man Gräber schändet", sagt Johanna Schnopfhagen aus Amstetten.

geplündertes Grab

ORF

„Bei uns fehlt eine gelbe Schüssel und die Blumenvase, angeblich muss das Kupfer sein", sagt Alfred Aichinger aus Blindenmarkt. "Den Preis weiß ich ganz genau: 560 Euro für die Schüssel und 240 Euro für die Vase. Das Grab wurde erst im Oktober hergerichtet. Jetzt ist alles weg.“

„Ich finde das eine Frechheit", sagt auch Christine Sonnleitner aus Blindenmarkt. "Das ganze Jahr bemüht man sich, dass das Grab der Angehörigen schön ist. Dann passiert so etwas. Ich bin durch den ganzen Friedhof gegangen. Man sieht, bei jedem zweiten Grab fehlt etwas.“

geplündertes Grab

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Die Diebe hinterließen auf den Grabsteinen Fußabdrücke.

Polizei bittet Bevölkerung um Mithilfe

Die Ermittlungen der Polizei laufen. Der genaue Schaden konnte bislang noch nicht festgestellt werden. Für die Angehörigen und Besitzer der betroffenen Gräber bleibt der Diebstahl unverständlich. „Wenn nicht einmal am Friedhof etwas sicher ist, ist das tragisch", sagt Anna Funk aus Blindenmarkt.

Weil Friedhöfe generell kaum überwacht sind, bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. Verdächtige Wahrnehmungen sollen der Exekutive gemeldet werden, um künftige Diebstähle zu verhindern.