Slowenien: Hilfseinsatz könnte länger dauern

150.000 Haushalte sind in Slowenien wieder mit Strom versorgt worden. Umgestürzte Bäume stellen die Feuerwehrleute vor eine neue Herausforderung: Die Hilfe aus Niederösterreich könnte länger gebraucht werden, als geplant.

Noch immer sind zahlreiche Landstriche Sloweniens zentimeterdick von Eis überzogen. Den österreichischen Feuerwehrleuten ist es gemeinsam mit dem staatlichen Energieversorger gelungen, 150.000 Haushalte zumindest provisorisch mit Strom zu versorgen - mehr dazu in Slowenien: Erste Gemeinden mit Strom. Zigtausende Bäume sind jedoch unter der Last des Eises zusammengebrochen, sie müssen nun weggeräumt werden, sagt Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner. „Wir sind auf zwei Wochen eingestellt, aber wir haben bereits mit den Behörden hier in Slowenien verhandelt. Wenn es notwendig ist, können wir das auch leicht auf das Doppelte ausdehnen“, so Fahrafellner.

„Wir sind froh, euch hier zu haben“

Aktuell sind aus Niederösterreich und Salzburg 110 Feuerwehrleute im Einsatz, sie helfen in sieben Gemeinden. Auch in der Gemeinde Cerknica im Südwesten Sloweniens wurden sie gebraucht. Seit Dienstagfrüh gibt es dort wieder Strom und Wasser, sagt Bürgermeister Marko Rupar. „Voriges Jahr hatten wir auch viel Schnee, aber gegenüber diesem Wetter war das gar nichts. Wir sind sehr zufrieden mit der Hilfe. Die Mannschaft ist gekommen und am nächsten Tag haben wir schon Wasser bekommen“, so der Bürgermeister von Cerknica.

Die Dankbarkeit der Bevölkerung gegenüber den Hilfskräften aus Niederösterreich ist nach wie vor sehr groß. „Wir sind froh, euch hier zu haben, wir brauchen die Hilfe für unser Land. Wir haben sehr viel gelitten“, sagt ein Bewohner.

Eisregen Slowenien

ORF / Gernot Rohrhofer

„Bevölkerung ist überfreundlich“

Auch für die Feuerwehrleute aus Niederösterreich und Salzburg ist das ein nicht alltäglicher Einsatz. „Die Leute konnten nicht einmal auf das Klo gehen, also war es wichtig, dass wir sehr rasch helfen“, sagt ein Feuerwehrmann. „Die Bevölkerung ist überfreundlich. Man wird fast in jedes Haus hineingezerrt“, sagt ein anderer.

Ein Einsatz, der nicht selbstverständlich ist, sagt der für Katastrophenschutz zuständige Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP). „Das ist keine Selbstverständlichkeit, die Leute müssen sich Urlaub nehmen, sie sind freiwillig da und leisten wirklich Großartiges“, so Pernkopf. Wie lange der Hilfseinsatz tatsächlich dauern wird, kann im Moment noch nicht genau gesagt werden.

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