Altbischof Kurt Krenn beigesetzt

In St. Pölten haben am Samstag die Trauerfeierlichkeiten für Kurt Krenn stattgefunden. Krenn starb am 25. Jänner im Alter von 77 Jahren. Er war von 1991 bis zu seinem Rücktritt im Jahr 2004 Bischof der Diözese St. Pölten.

Nach einem planmäßigen Gottesdienst in der Früh bestand bis zur Trauerfeier die Möglichkeit zur Verabschiedung und Kondolenz, zudem in der Rosenkranzkapelle die der stillen Anbetung im Gedenken an den Verstorbenen. Bereits am frühen Vormittag fanden sich ständig Menschen im Dom ein. Auf dem Domplatz herrschte quasi Alltagsleben, fand doch - wie immer am Donnerstag und Samstag - der Wochenmarkt statt.

Um 11.00 Uhr begann das Requiem für den verstorbenen emeritierten Diözesanbischof Kurt Krenn. Das Requiem fand unter höchster kirchlicher Beteiligung statt, Konzelebranten des St. Pöltener Bischofs Klaus Küng waren unter anderem der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn und der Apostolische Nuntius Peter Stephan Zurbriggen. Aus jeder Diözese kamen ehemalige Bischöfe oder Weihbischöfe nach St. Pölten, zahlreiche Äbte waren anwesend, Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) und Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) als höchste Vertreter von Land und Landeshauptstadt. Der St. Pöltener Domchor sang zur Totenmesse das Requiem von Gabriel Fauré (1845-1924).

Küng: „Er war ein streitbarer Bischof“

In seiner Predigt sagte Bischof Klaus Küng über den verstorbenen Kurt Krenn, seinen Vorgänger als Bischof der Diözese St. Pölten, dass er ein streitbarer Bischof gewesen sei. „Er hat es weder sich selber noch den anderen leicht gemacht. Aber eines ist klar: Sein Leben stand im Dient der Kirche und sein Wunsch war es, mit all seinen Talenten und Fähigkeiten der Wahrheit zu dienen.“ Nach dem Requiem soll der Verstorbene dann in der Bischofsgruft unter dem Presbyterium beigesetzt werden.

Krenn habe auch „sehr gut diskutieren“ können. „Das hat sicherlich manchmal polarisiert.“ Küng weiter: „In Diskussionen konnte er sich verhärten und ganz unnachgiebig werden. Trotzdem war er jemand, der im Grunde genommen ein weiches Herz gehabt hat, mit viel Verständnis für die Schwächen der Menschen, manchmal fast zu viel.“ Krenn sei aber „auch verwundbar“, gewesen, so Küng über seinen Vorgänger.

„Manche Probleme, die entstanden sind, erklären sich gerade auch daraus, dass er selbst verletzt wurde: Schon bei seiner Ernennung als Weihbischof in Wien, dann im Zusammenhang mit verschiedenen Auseinandersetzungen in der Verteidigung dessen, was für ihn unumstößliche Wahrheit war und es auch ist. Auch bei seinem Beginn hier in St. Pölten kam es zu schweren wechselseitigen Kränkungen. Dass dann seine Reaktionen für weitere schwere Verletzungen und auch Aggressionen auslösend gewesen sind, gehört wohl zur Tragik seines Lebens. Vielleicht wurde dadurch auch die Krankheit beschleunigt, die schon mehrere Jahre vor seinem Rücktritt mit ihren ersten Anzeichen bemerkbar war.“

Begräbnis Kurt Krenn

Diözese St. Pölten

Bischof Klaus Küng (links im Bild)

Küng über Vorgänger: „War ein mutiger Kämpfer“

Und, so Küng, „wir dürfen beim Gedenken eines Verstorbenen durchaus auch seine Probleme erwähnen, sollten aber ‚bene‘ - mit Wohlwollen - von ihm reden. In diesem Sinn ist es angebracht, dass wir das Gute sehen, das im Leben von Bischof Kurt ohne Zweifel vorhanden ist“. Viele der Anliegen, die Krenn vertreten habe, „sind und bleiben von großer Bedeutung. Er war ein aufrechter und mutiger Kämpfer, der in vielen Dingen, in denen man nicht nachgeben darf, tatsächlich nicht nachgegeben hat“.

„Als treuer Sohn der Kirche hat der Verstorbene in seinem wissenschaftlichen und bischöflichen Wirken mit Scharfsinn und Leidenschaft danach gestrebt, den Menschen die Wirklichkeit und Wahrheit Gottes zu erschließen“, hieß es in einer Botschaft von Papst Franziskus, die vor der Verabschiedung verlesen wurde.

In Bischofsgruft des Domes beigesetzt

Krenn fand im Anschluss an das Requiem in der Bischofsgruft unter dem Presbyterium des Domes seine letzte Ruhestätte. Er war von 1987 bis 1991 Weihbischof der Erzdiözese Wien und von 1991 bis 2004 Diözesanbischof von St. Pölten. Krenn starb im Kloster der Dienerinnen der Immaculata in Gerersdorf bei St. Pölten, wo er in den vergangenen Jahren gepflegt worden war. Kurt Krenn, Altbischof von St. Pölten, war 77-Jährig am 25. Jänner gestorben. Krenn hatte die Diözese 13 Jahre geleitet. Im Zusammenhang mit der Affäre um Kinderpornos und Homosexualität im Priesterseminar trat er im Oktober 2004 auf Wunsch des damaligen Papstes Johannes Paul II. zurück.

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