Mayerling: Kloster wird saniert

Dort, wo vor 125 Jahren Kronprinz Rudolf und Mary Vetsera auf mysteriöse Weise ums Leben gekommen sind, beginnen schon in einem Monat Bauarbeiten. Denn das Karmeliterinnenkloster im Schloss Mayerling wird nun saniert.

Noch ist es ruhig rund um das weltbekannte ehemalige Jagdschloss Mayerling. Schon ab März zieht frischer Wind durch das historische Gebäude, und das ist auch dringend notwendig - mehr dazu in Karmel Mayerling braucht finanzielle Hilfe. An vielen Stellen bröckelt der Verputz von den Wänden, die Mauern sind feucht, der Schimmel gefährdet die Gesundheit der Schwestern, die hier völlig zurückgezogen leben. An den Sanierungs- und Ausbaukosten beteiligt sich das Land mit rund 800.000 Euro.

„Weil wir auch gegenüber den nächsten Generationen hier eine Verantwortung haben, nämlich derartige historische Orte entsprechend zu renovieren und es für die nächsten Generationen auch aufrecht zu erhalten“, sagt Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP).

1,5 Millionen Euro werden in Sanierung investiert

„Mayerling ist ein Ort der Geschichte von Österreich. Und das muss hinübergetragen werden in die Zukunft. Und ich denke, man muss die Geschichte neu erzählen, für den Besucher von heute. Und deshalb wird es ein Besucherzentrum geben“, sagt Priorin Regina Dunstmair. Dieses neue Besucherzentrum bietet dann auch einen Ausstellungs- und Geschäftsbereich aber auch sanitäre Anlagen, die es hier bislang nicht gegeben hat. Rund 1,5 Millionen Euro werden insgesamt investiert. Die zweite Hälfte der Kosten müssen die Karmelitinnen durch Spenden aufbringen, 120.000 Euro haben sie schon gesammelt, wie Anna-Lena Fahrecker, Sprecherin des Karmels Mayerling sagt. „Mein Anliegen ist es zu betonen, dass hier ein Karmel ist, dass hier Schwestern sind, die beten, ein Leben leben in einer Zeit von Überfluss und Reichtum, wo es uns allen so gut geht und wir doch gar nicht so glücklich damit sind, und die uns immer wieder zeigen, wie wertvoll doch Bescheidenheit, Armut und Demut sind.“

Jedes Jahr lockt das geschichtsträchtige Kloster 40.000 Besucher an. Künftig sollen es mehr werden. Von den Investitionen erwartet man sich wirtschaftliche Impulse für die Region Wienerwald, vor allem im Tourismus. Schon im Herbst sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Damit alles wie geplant läuft, machen die Karmelitinnen das, was sie hier seit dem Tod des Kronprinzen tun: sie beten.

Karmel Mayerling von außen

Karmel Mayerling