OMV verdoppelt Investitionen

400 Millionen Euro investiert die OMV heuer und im kommenden Jahr in die Öl- und Gasförderung in NÖ, damit verdoppelt sie ihre Investitionen. Kritik übt der Generaldirektor der OMV an der Bundesregierung, die den Förderzins erhöhte.

100 Millionen Barrel an Öl und Gas lagern derzeit nach Schätzungen der OMV noch im heimischen Boden vor allem im Weinviertel. Um diese Rohstoffe zu fördern, werden die technischen Aufwendungen aber immer komplizierter. Deshalb wird die OMV in den kommenden zwei Jahren 400 Millionen Euro in Niederösterreich investieren, um die heimische Öl und Gasförderung von rund 35.000 Barrel pro Tag stabil zu halten. Die OMV will damit die Versorgungssicherheit langfristig aufrechterhalten. Massive Kritik übt der Generaldirektor der OMV aber an der Bundesregierung - denn diese hat den Förderzins für die OMV jetzt kurzfristig massiv erhöht.

Roiss: „Politik, die ich nicht gut heißen kann“

Von 140 Millionen Euro pro Jahr hat die Regierung den Förderzins jetzt auf 177 Millionen Euro angehoben. Dieser Förderzins ist eine Abgabe, die von der OMV für die Förderung von Öl und Gas an den Bund abgeliefert werden muss. Diese Anhebung des Förderzinses rückwirkend mit 1. Jänner stößt beim Generaldirektor der OMV Gerhard Roiss auf absolutes Unverständnis. „Der Förderzins in Österreich hat sich seit 2005 um 600 Prozent erhöht. Wenn wir für zwei Jahre Investitionen planen, dann planen wir die mit einem Förderzins mit Stabilität, mit Annahme stabiler Rahmenbedingungen und nicht mit kurzfristigen Eingriffen, wo man sagt, wir tun alle sparen, aber dann greift man in gewisse Töpfe wo Geld drinnen ist und nimmt die, anstatt zu sparen. Das ist eine Politik, die ich nicht gut heißen kann.“

Damit werde es, so Roiss, immer schwieriger, die Versorgungssicherheit in Österreich sicherzustellen. Denn Österreich verfüge zwar noch immer über große Öl- und Gaslagerstätten, dabei handelt es sich aber um sogenannte „alte Felder“, bei denen es immer schwieriger wird, den Rohstoff auch an die Oberfläche zu bringen. Der Aufwand steigt, und so Roiss, werde es immer teurer, diese Lagerstätten auszubeuten. Ungeachtet dessen wird die OMV heuer noch 24 und im kommenden Jahr 20 neue Bohrungen im Weinviertel nach Öl und Gas starten, denn ohne diese Bohrungen wäre es nicht möglich, das Fördervolumen im Weinviertel langfristig zu halten.