Hohe europäische Auszeichnung für Carnuntum

Der Archäologische Park Carnuntum hat am Freitag eine europäische Auszeichnung bekommen. Als eine von vier Einrichtungen ist ihm das erste Europäische Kulturerbe-Gütesiegel verliehen worden, 38 Kulturstätten hatten sich beworben.

Der zehn Quadratkilometer große Archäologiepark Carnuntum (Bezirk Bruck an der Leitha) ist ein Ort der historischen Bedeutung. 308 nach Christus wurden hier mit der Kaiserkonferenz die Weichen für das künftige Europa gestellt.

Überreichung des Kulturerbe-Siegels

Archäologischer Park Carnuntum

Festakt bei der Verleihung des Kulturerbe-Siegels (v.l.): Franz Humer, Markus Wachter, Erwin Pröll, Jacqueline Pacaud und Martin Eichtinger

Im Archäologiepark hat man Geschichte aufbereitet, im Freilichtmuseum wird sie erlebbar: Ein Stadtteil aus dem dritten Jahrhundert, bestehend aus mehreren Straßen, zwei Häusern und einer Badeanstalt wurde originalgetreu rekonstruiert.

Kulturerbe als Verpflichtung für künftige Generationen

Für die Europäische Kommission war das Grund genug, die Stätte mit dem Kulturerbe-Gütesiegel auszuzeichnen. „Es geht um das Erbe Europas, das ein Allgemeingut ist. Es ist auch eine Verpflichtung für künftige Generationen, sorgsam damit umzugehen“, sagte Jaqueline Pacaud von der Europäischen Kommission beim Festakt am Freitag.

„Das ist natürlich schon auch eine entsprechende Anerkennung für die Kulturpolitik und die Kulturarbeit des Bundeslandes Niederösterreich. Nicht zuletzt auch deswegen, weil wir damit - und das kann man ohne Übertreibung sagen - nicht nur in die europäische, sondern in die Weltspitze vorgestoßen sind“, so Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP).

250.000 Menschen besuchen jährlich Archäologiepark

Etwa 250.000 Besucherinnen und Besucher kommen pro Jahr nach Carnuntum. Die internationale Auszeichnung wird den Kulturtourismus wohl weiter steigern, und sie ist für die Verantwortlichen auch ein Auftrag für die nächsten Jahre, erklärt Markus Wachter, der Geschäftsführer des Archäolgischen Parks Carnuntum: „Wir sehen das als Chance, international noch stärker Fuß zu fassen, und Carnuntum noch stärker eine internationale Bedeutung zu geben.“

Freilichtmuseum Petronell

AKP/Atelier Olschinsky

In den nächsten Jahren möchte man in Carnuntum intensiv an der römischen Gladiatorenschule forschen, die im Jahr 2011 entdeckt worden ist und international für großes Aufsehen gesorgt hat.

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