Neues Museum zeigt mittelalterlichen Goldschatz

Gold, Silber und Edelsteine: 2,3 kg ist jener Schatz schwer, der 2007 in Wr. Neustadt entdeckt wurde. Dem bedeutendsten spätmittelalterlichen Depotfund um 1300 ist die erste Ausstellung im neuen Museum MAMUZ in Asparn/Zaya gewidmet.

Prunkvoll zeigt sich dieser Schatzfund, wenn sich die goldene Tür zur Schatzkammer im MAMUZ in Asparn/Zaya (Bezirk Mistelbach) öffnet. Wie in einem kleinen Palast voller ausgewählter reich verzierter Schmuckstücke und Gefäße wird der wichtigste spätmittelalterliche Depotfund Österreichs nun erstmals umfassend in einer Ausstellung der Öffentlichkeit präsentiert.

2,3 Kilogramm Gold, Silber und Edelsteine

Am 2. Mai 2011 präsentierte Barbara Neuwirth, die Präsidentin des Bundesdenkmalamtes, die Vitrine mit den als „Wiener Neustädter Schatz“ bezeichneten Funden, die 2007 von einem Hausbesitzer in seinem Garten entdeckt und 2010 den Denkmalschützern übergeben wurden.

153 Gewandspangen, Fingerringe, Gefäßfragmente und Gürtelschnallen plus 75 Kleinstfragmente umfasst das Ensemble, dessen Entstehung auf die Zeit zwischen 1250 und 1350 datiert ist. „In dieser Qualität gibt es überhaupt nur sehr wenige Schatzfunde aus Mitteleuropa“, untermauerte der zuständige Archäologe Nikolaus Hofer dessen Bedeutung.

MAMUZ-Motto: „Entdecken, staunen, ausprobieren“

„Völling neu, modern und interaktiv ist die Urgeschichte 2014 im MAMUZ Schloss Asparn erlebbar“, sagt Matthias Pacher, Geschäftsführer des MAMUZ. MAMUZ ist der Name des neuen Erlebnis- und Kompetenzzentrums für Urgeschichte, Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie des Landes Niederösterreich, das den bisherigen Standort Asparn/Zaya und die Lebenswelt Weinviertel des MZM Museumszentrums Mistelbach vereint.

40.000 Jahre Menschheitsgeschichte werden ab 13. April unter dem Namen MAMUZ der Öffentlichkeit präsentiert. Die Devise lautet „entdecken, staunen, ausprobieren“. Das MAMUZ versteht sich als „Erlebnismuseum, in das zahlreiche Wissenschafter ihr Know-how einbringen, um die Geschichte erlebbar zu machen“ (Pacher). Die Ausstellungsgestaltung sei modern und vor allem interaktiv.

Bereits seit 43 Jahren wird im Schloss Asparn ein umfassender Einblick in die Urgeschichte gegeben. Dazu werden künftig auch die Frühgeschichte und Objekte zur Mittelalterarchäologie Niederösterreichs präsentiert. Als besonderes Highlight wird ein großer Teil der Ausstellungsfläche dem berühmten Schatzfund aus dem Raum Wiener Neustadt gewidmet („Schatz-Reich“ ab 13. April).

MAMUZ Mistelbach zeigt „Giganten der Eiszeit“

Im neuen MAMUZ Museum Mistelbach werden wechselnde Ausstellungen Besonderheiten aus den Epochen beleuchten und damit die Landessammlung ergänzen. Gestartet wird am 13. April mit „Giganten der Eiszeit. Auf den Spuren der Mammutjäger“.

Pröll: „Chance, die eigenen Wurzeln zu spüren“

Durch derartige Einrichtungen wie das MAMUZ werde die Chance eröffnet, die eigenen Wurzeln zu spüren, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) am Samstag bei der Eröffnung in Asparn, „und nur jemand, der seine eigenen Wurzeln spürt und geschichtsbewusst vorangeht, der kann auch weltoffen nach vorne gehen.“ Der Kulturtourismus habe sich zu einer „wesentlichen Facette der wirtschaftlichen Entwicklung unseres Landes“ entwickelt, so Pröll.

Als „Erlebnismuseum und Wissenszentrum“ unter dem Motto „40.000 Jahre Mensch“ will Geschäftsführer Matthias Pacher das MAMUZ unter der wissenschaftlichen Leitung von Ernst Lauermann positionieren. Die etwas kryptisch anmutende Abkürzung soll dabei durchaus auch die lautliche Assoziation zu „Mammut“ hervorrufen, so Pacher.

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