Russisches Gas für Baumgarten

Die Chefs von OMV und Gazprom haben am Dienstag in Moskau eine Absichtserklärung über den Bau des österreichischen Abschnitts der Pipeline South Stream unterzeichnet. Sie soll ab 2017 russisches Gas nach Baumgarten bringen.

OMV-Generaldirektor Gerhard Roiss und Gazprom-Chef Alexej Miller unterzeichneten ein Memorandum of Understanding. Demnach sollen ab 2017 „bis zu 32 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr in Baumgarten angelandet werden“, sagte Roiss. Es sei richtig, dass sich Europa jahrelang bemüht habe, von Gaslieferungen aus Russland unabhängiger zu werden, aber „Europa hat versagt bei Nabucco und wir können es uns nicht leisten, hier nicht zu agieren“, sagte Roiss. „Was ist, wenn in zehn Jahren kein Gas mehr durch die Ukraine nach Europa fließt?“ Es gehe nicht um zusätzliche Gasmengen, sondern darum, dass Gas unter Umgehung der Ukraine nach Europa befördert werden könne.

Die Kosten des etwa 50 Kilometer langen South-Stream-Teilstücks in Österreich liegen laut Roiss im dreistelligen Millionenbereich. Wichtiger sei aber, dass der Gasknoten Baumgarten (Bezirk Gänserndorf) auch in den nächsten 50 Jahren Bestand habe, denn das sei nach dem Scheitern von Nabucco gefährdet gewesen.

Verhandlungen mit Europäischer Union notwendig

Bis 2015 will man alle notwendigen Genehmigungen haben und dann auch sofort mit den Bauarbeiten beginnen, sagte Roiss, „wir haben einen Zeitdruck“. Daher würden parallel auch Verhandlungen mit dem Regulator in Brüssel geführt, um auch seitens der EU grünes Licht zu bekommen. Erstes Gas über die South-Stream-Pipeline soll 2017 aus Russland über das Schwarze Meer, durch Bulgarien, Serbien und Ungarn in Baumgarten ankommen, die volle Liefermenge wird für das Jahr 2018 erwartet. Von Baumgarten aus soll das Gas weiter in Europa verteilt werden. In Österreich werden jährlich knapp acht Milliarden Kubikmeter Gas verbraucht.

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