Land und ÖBB für S-Bahn-Ausbau

Um das zusätzliche Verkehrsaufkommen im Großraum Wien in den kommenden Jahren zu bewältigen, hat Landesrat Karl Wilfing (ÖVP) im „Kurier“ den Bau einer neuen S-Bahn-Strecke durch Wien gefordert. Die ÖBB können sich das vorstellen.

Bis zum Jahr 2030 werde die Bevölkerung im Großraum Wien um 400.000 Menschen wachsen, das geht aus Schätzungen hervor. 20 Züge fahren pro Stunde auf der bestehenden S-Bahn-Stammstrecke - also der Nord-Süd-Verbindung zwischen Praterstern und Meidling. Die Kapazitätsgrenze ist somit erreicht.

Um das zusätzliche Verkehrsaufkommen, das in den nächsten Jahren erwartet wird, zu bewältigen, schlägt Verkehrslandesrat Karl Wilfing den Bau einer neuen S-Bahn-Strecke in Ost-West-Richtung von Heiligenstadt zur Station Wien Mitte-Landstraße vor. So soll etwa die Franz-Josephs-Bahn aus dem Waldviertel mit der Ostbahn verbunden werden. „Der Vorteil wäre, dass der Fahrgast ohne Umsteigen zu seinem Ziel kommt“, sagt Wilfing, „vor zwanzig Jahren, als die Doppelstockwaggons von Wr. Neustadt nach Wien Mitte durchfahren konnten, hatten wir sofort eine Steigerung von zwanzig Prozent bei den Fahrgästen.“

ÖBB: Kürzere Intervalle, neue Wagen

Bei den ÖBB steht man dem Vorschlag positiv gegenüber und betont, dass man bereits vor drei Jahren ein umfangreiches Ausbaukonzept für die S-Bahn in der Ostregion vorgelegt habe. Erste Maßnahmen habe man bereits umgesetzt. So verkehrt seit Fahrplanwechsel 2012 die S45 zwischen Wien Hütteldorf und Wien Handelskai auch tagsüber im 10-Minuten-Intervall und seit 2013 werden zwischen Wien Meidling und Mödling neue, barrierefreie Talent-Triebwagen eingesetzt.

Die Wiener Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou begrüßt die Idee zwar prinzipiell, sie möchte sich aber lieber Projekten zuwenden, die unmittelbar umsetzbar und nicht milliardenschwer seien, wie etwa der Verdichtung der S-Bahnlinien aus dem Wienerumland bis zum ersten Verkehrsknotenpunkt der Stadt - mehr dazu in Vassilakou: Neue S-Bahn ohne Priorität.

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