Ermittlungen nach Razzia im Waldviertel
Eine Art Jury der Gruppierung „OPPT - One Peoples Public Trust“ sollte die Rechtsanwältin am Montag auf dem Bauernhof im Waldviertel verurteilen. Die Juristin wurde vor wenigen Wochen zur Sachwalterin der Bauernhof-Besitzerin bestellt und soll schuld daran sein, dass die Konten der Frau gesperrt und ihr der Strom abgedreht wurde. Zur Gerichtsverhandlung, wie es die Mitglieder der Gruppierung nennen, kam es allerdings nicht mehr, 60 Polizeikräfte lösten die Versammlung auf.
Anwältin aus Sicht der Behörden in Gefahr
Die Mitglieder der Bewegung, die sich selbst als Sheriffs bezeichnen, hatten auch einen sogenannten Haftbefehl gegen die Sachwalterin ausgestellt und sollen zwei Mal versucht haben, die Frau mitzunehmen. Für die Staatsanwaltschaft Krems war somit die Freiheit der Anwältin in Gefahr, weshalb die Polizei die Versammlung auflöste.
Dem Vernehmen nach wurden insgesamt 40 Teilnehmer abgeführt. Der Anführer der Bewegung wurde in die Justizanstalt Krems gebracht, die Besitzerin des Bauernhofes wurde aufgrund ihres psychischen Zustandes vom Amtsarzt nach Bestimmungen des Unterbringungsgesetzes ins Landesklinikum eingewiesen, heißt es in einer Aussendung der Staatsanwaltschaft Krems.
Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen Causa ernst
Die Gruppierung, die erstmals in Österreich aufgetreten sein dürfte, verteilte im Bezirk Waidhofen an der Thaya Flugblätter, worauf unter anderem zu lesen ist, dass es seit dem 28. November 2012 keine Unternehmen, keine Banken und keine Regierungen mehr gebe. Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen die Angelegenheit ernst, wie es heißt. Ob die Gruppierung eine ernsthafte Gefahr darstelle, sei aber noch Gegenstand der Ermittlungen. Die Rechtsanwältin, die nach eigenen Angaben mit dem Tod bedroht wurde, steht inzwischen unter Polizeischutz.