OPPT: Anführer in Untersuchungshaft

Der Anführer der Bewegung OPPT, die im Waldviertel eine Sachwalterin nach „Naturrecht“ verurteilen wollte, sitzt seit Mittwoch in Untersuchungshaft. Gegen den Mann wird unter anderem wegen versuchter Nötigung und beharrlicher Verfolgung ermittelt.

Weiterhin unbekannt sei allerdings die Identität des Mannes, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft Krems, Franz Hütter, gegenüber noe.ORF.at: „Er gibt sich als Souverän O´Conner aus, hat keinen Ausweis oder Dokumente bei sich.“ Laut Hütter dürfte der Verdächtige aus dem englischsprachigen Raum stammen.

Der Mann wurde am Montag im Rahmen eines Polizeieinsatzes auf einem Bauernhof in Hollenbach (Bezirk Waidhofen an der Thaya) festgenommen. Die Gruppierung wollte eine Rechtsanwältin nach ihrem eigenen Recht „verurteilen“, die Mitglieder hatten auch einen „Haftbefehl“ gegen die Frau ausgestellt und der Polizei übergeben - mehr dazu in Ermittlungen nach Razzia im Waldviertel.

Bewegung seit drei Jahren in Österreich präsent

Laut Hütter werde es in den nächsten Tagen einige Vernehmungen geben, unterdessen würden Mitglieder der Gruppe „One People´s Public Trust“ die Staatsanwaltschaft Krems mit Mails und Anrufen „beschäftigen“. Wie Franz Winter von der Bundesstelle für Sektenfragen am Mittwoch in der ORF-Sendung „heute mittag“ sagte, ist die Bewegung bereits seit drei Jahren in Österreich präsent, eine Versammlung wie auf dem Bauernhof im Bezirk Waidhofen an der Thaya dürfte es in Europa aber zum ersten Mal gegeben haben.

Inwiefern die Gruppierung gegen das Strafrecht verstößt, müsse man sich genau ansehen, sagt Winter: „Der Punkt ist, was sich daraus entwickelt. Wenn ich irgendwo sage, das gehört mir, das ist mein Gebiet und da mache ich, was ich will, ist das in Österreich erlaubt. Wenn ich aber dazu übergehe und zum Beispiel eine Gerichtsbarkeit etablieren möchte und sogar die staatlichen Kontrollorgane dazu gewinnen will, diese Gerichtsbarkeit durchzusetzen und Recht spreche, dann bin ich außerhalb des Rahmens.“