650 Feuerwehrleute im Unwettereinsatz

Schwere Unwetter haben am Mittwochabend insbesondere den Bezirk Neunkirchen und in der Folge in der Nacht auf Donnerstag auch die Bezirke Bruck an der Leitha, Gänserndorf und Hollabrunn getroffen, 650 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Es begann am Mittwoch gegen 16.30 Uhr: 160 Feuerwehrleute standen im Bezirk Neunkirchen am späten Mittwochnachmittag im Dauereinsatz. Zwischen Gloggnitz und Payerbach entlud sich eine lokale Gewitterzelle, sagte der Bezirksfeuerwehrkommandant von Neunkirchen, Josef Huber: „Etwa 30 Häuser standen unter Wasser, diese mussten ausgepumpt und gereinigt werden. Außerdem waren Sicherungsmaßnahmen durchzuführen, das Wasser hat große Schäden an der Infrastruktur angerichtet.“

Unwettersituation im Bezirk Neunkirchen am Mittwoch:

Südbahn war vorübergehend unpassierbar

Auch die ÖBB rückten mit schwerem Gerät an. Wegen eines Murenabganges war die Südbahnstrecke im Abschnitt Gloggnitz - Payerbach-Reichenau vorübergehend unpassierbar. Zwei Muren kesselten einen Personenzug ein, so Huber: „Die Lage war zunächst dramatisch, man hat dann aber gesehen, dass die hintere Mure nicht so hoch war, sodass der Triebwagenführer den Zug langsam in Richtung Bahnhof Payerbach zurückfahren konnte. Dort sind die Passagiere dann ausgestiegen und wurden mit einem Schienenersatzverkehr weitertransportiert.“

Durch den Abgang einer Mure war ein Personenzug an der Weiterfahrt gehindert worden. Die ÖBB nahmen die Räumarbeiten vor. Laut Homepage war während der Totalsperre ein Schienenersatzverkehr mit Autobussen eingerichtet. Mit Verspätungen und einzelnen Zugausfällen musste auch in der Folge noch gerechnet werden.

Feuerwehr musste vor allem Keller auspumpen

Das Bezirksfeuerwehrkommando Neunkirchen berichtete von „massiven lokalen Überschwemmungen“ im Bereich Payerbach-Schlöglmühl. Der Prigglitzbach war demnach binnen Minuten über die Ufer getreten. Die Folge: Der Ortskern von Schlöglmühl wurde unter Wasser gesetzt.

In Aspang schlug ein Blitz in einen Silo eines Sägewerkes ein. Es kam jedoch zu keinem Brand. Unwettereinsätze waren u.a. auch im Raum Puchberg, Trattenbach, Thernberg, Rehgraben und Heufeld bis in die Nachtstunden abzuarbeiten.

Nachteinsatz der Feuerwehr im Bezirk Neunkirchen:

Die Feuerwehrleute mussten Keller auspumpen, Straßen mit schwerem Gerät von Schlamm und Geröll befreien sowie auch Verklausungen entfernen, berichtete Alexander Nittner, Sprecher des Landeskommandos. Er sprach von mehr als 40 derartigen Einsätzen allein im Bezirk Neunkirchen.

650 Feuerwehrleute waren im Einsatz

Am Abend wurde auch das östliche Niederösterreich von teils heftigen Niederschlägen getroffen, meldete die Austria Presse Agentur (APA). Feuerwehren mussten unter anderem in Petronell-Carnuntum, Bad Deutsch-Altenburg und Hainburg (Bezirk Bruck an der Leitha) sowie in Engelhartstetten, Lassee, Groß-Enzersdorf und Leopoldsdorf im Marchfelde (Bezirk Gänserndorf) vorwiegend zu Auspumparbeiten ausrücken.

35 bis 55 Liter Regenwasser pro Quadratmeter wurden in jenen Orten gemessen, in denen die Unwetter am stärksten waren. In den Nachtstunden wurden auch im Bezirk Hollabrunn heftige Gewitter verzeichnet, einige Feuerwehren waren noch Donnerstagfrüh mit Auspumparbeiten beschäftigt. Die Fahrbahn der Thayatalstraße (B30) wurde nach einem Gewitter durch das Wasser unterspült, der Fahrbahnschaden wird bis 4. Juli behoben, zwischen Retz und Watzelsdorf wurde eine lokale Umleitung eingerichtet.

In Unternalb etwa mussten Keller ausgepumpt, Pegelstände überwacht und Straßen wieder befahrbar gemacht werden. Kurz vor dem Bahnübergang Richtung Retz stürzte aufgrund der Wassermassen ein Keller ein und riss eine Fahrbahnhälfte der Hauptstraße mit in die Tiefe.

Nachteinsatz der Feuerwehr im Bezirk Hollabrunn

Landesweit wurden seit Mittwochnachmittag 55 Feuerwehren mit etwa 650 Feuerwehrleuten zu 93 Einsätzen gerufen, bilanzierte Alexander Nittner, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich, gegenüber noe.ORF.at.

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