Holland Blumen Mark ist insolvent

Die angeschlagene Blumenkette Holland Blumen Mark ist pleite. Das Unternehmen mit Sitz in Gerasdorf (Bezirk Wien-Umgebung) hat am Mittwoch beim Landesgericht Korneuburg ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingebracht.

Die Kette betreibt 85 Filialen und beschäftigte zuletzt 330 Mitarbeiter. Der Fortbetrieb sei geplant, wenngleich wohl einige Filialen schließen dürften, hieß es. Als Grund für die Insolvenz führte die Firma in einer Aussendung unter anderem „ungeplant aufgetauchte Altlasten, die zu hohen finanziellen Belastungen führten“ auf.

Zudem sei es der Geschäftsführung nicht gelungen, „unvorteilhafte Verträge“ außergerichtlich zu lösen. Man sei „intensivst bemüht“ gewesen, die daraus entstandenen zusätzlichen finanziellen Anforderungen zu finanzieren. Die Finanzierungsverhandlungen seien aber gescheitert. Holland Blumen Mark gehört zu 85,5 Prozent dem Investor Anton Stumpf. Es gibt auch rund zehn von Franchisenehmern geführte Filialen.

Überschuldung beträgt zwölf Millionen Euro

Die Überschuldung beträgt etwa zwölf Mio. Euro. Aktiva von rund 730.000 Euro stehen Passiva von 12,8 Mio. Euro gegenüber, gaben die Gläubigerschutzverbände Creditreform, KSV 1870 und AKV am Mittwochnachmittag bekannt. Den Gläubigern wird eine Mindestquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren, angeboten.

„Eine Liquidation der Firma würde zu einer Quote von nur sechs Prozent führen“, sagte Creditreform-Chef Gerhard Weinhofer zur APA. Die Geschäftsführung plant die Sanierung. Dabei werden wohl einige der 85 Filialen geschlossen werden. Die zehn bis 15 von Franchisenehmern geführten Filialen sind von der Pleite übrigens nicht betroffen. Nach Angaben des AKV wurden bis dato „angeblich lediglich die September-Löhne nicht bezahlt“. Holland Blumen beschäftigt 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Umsatzrückgang und hohe Mieten

Als Gründe für die Insolvenz werden Umsatzrückgänge, Wettbewerbsdruck, Altlasten durch den Voreigentümer, hohe Fixkosten für Standortmieten und hohe Kosten im Zusammenhang mit Abfertigungsverpflichtungen gegenüber langjährigen Dienstnehmern genannt. Wie viele Gläubiger von der Insolvenz betroffen sind, ist noch nicht bekannt.

Am 5. November findet am Landesgericht Korneuburg die Berichts- und Prüfungstagsatzung statt. Bei diesem Termin werden die angemeldeten Forderungen geprüft. Entscheidender Termin ist aber der 10. Dezember, wenn über den Sanierungsplan abgestimmt wird. Zum Masseverwalter wurde Helmut Platzgummer ernannt. Das Unternehmen wird von Insolvenzanwalt Wilhelm Deutschmann vertreten.

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