Paramedics als neue Ersthelfer?

Die Notfallversorgung in Niederösterreich soll auf neue Beine gestellt werden. Zusätzlich zu Notfallsanitätern und Notärzten soll es sogenannte Paramedics geben. Diese könnten den Mangel an Notärzten ausgleichen.

Paramedics haben mehr Kompetenzen als Sanitäter und sollen den Mangel an Notärzten ausgleichen. Ersetzen sollen die Paramedics Sanitäter und Notärzte aber nicht. Das wurde am Donnerstag bei einer Enquete in St. Pölten deutlich gemacht. Sie sollen viel mehr dazu beitragen, die Qualität der Notfallversorgung landesweit auf das gleiche Niveau zu heben, sagte der Vorsitzende des Gesundheits- und Sozialfonds, Wolfgang Sobotka (ÖVP).

Ausbildung an Fachhochschulen

„Es ist notwendig, eine gleichmäßig gut ausgebildete Truppe zu haben, die überall vertreten ist. Das hat mit Sparen nichts zu tun, sondern ist eine Qualitätsverbesserung.“ Es sei außerdem wichtig, einen Ausbildungsrahmen zu haben, der festlegt, wie die Ausbildung zum Sanitäter und die Ausbildung zum Paramedic zu erfolgen hat, so Sobotka. Konkret sollen Paramedics an Fachhochschulen ausgebildet werden, sagte Sobotka und verwies auf einen Lehrplan, der an der Fachhochschule Sankt Pölten bereits entworfen wird.

Einsatzzahlen sprechen in Österreich dafür, sagt Gesundheitswissenschaftler Christoph Redelsteiner: „Derzeit wissen wir, dass laut Statistik in einem von zehn Notarzteinsätzen der Notarzt an Ort und Stelle tatsächlich auch notwendig wäre. Die Strategie wäre, diesen Notarzt für den einen Einsatz zurückzuhalten und die anderen Einsätze von Paramedics abarbeiten zu lassen.“ In Ungarn, der Schweiz oder England gibt es Paramedics seit vielen Jahren, dort habe sich das System bewährt.

Team Stronach-Abgeordnete Gabriele Von Gimborn vermutet hinter diesen Plänen hingegen Geldmangel, der das Land dazu zwinge, statt Notärzten billigere Paramedics einzusetzen.

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