14-jähriger Terrorverdächtiger in U-Haft

In St. Pölten hat die Polizei einen Terrorverdächtigen ausgeforscht: Ein 14-Jähriger wurde festgenommen. Dieser soll sich für den Dschihad interessiert und sich über den Bau von Sprengvorrichtungen informiert haben. Der 14-Jährige befindet sich nun in U-Haft.

Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft St. Pölten, Michaela Obenaus, bestätigt gegenüber noe.ORF.at, dass am Dienstag ein 14-jähriger Schüler in St. Pölten verhaftet worden ist. Der Bursche ist türkischer Staatsbürger und lebt seit acht Jahren mit seiner Familie in Österreich. Es läuft ein Verfahren wegen des Verdachts der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung. Erste Hinweise kamen aus der Schule des 14-Jährigen - mehr dazu in Terrorverdacht: Hinweis kam von Schule.

Jugendlicher interessierte sich für den Dschihad

Der mutmaßliche Dschihadist war Dienstagnachmittag nach Hinweisen in der niederösterreichischen Landeshauptstadt festgenommen worden. Am Mittwoch wurde die U-Haft verhängt. Der Jugendliche habe nach seiner Verhaftung in einer ersten Einvernahme eingestanden, dass er sich für den Dschihad interessiert und auch dafür kämpfen will, sagte Obenaus. Ebenso habe er zugegeben, dass er sich im Internet Pläne für den Bau von Sprengvorrichtungen angesehen hat. Der Jugendliche soll sich im Internet kundig gemacht haben, wie man unkonventionelle Sprengvorrichtungen bauen könne.

Keine Beweise gibt es derzeit dazu, ob der Jugendliche bereits Bomben gebaut hat. „Er hat davon gesprochen, dass er eine mögliche Sprengvorrichtung an stark frequentierten Plätzen deponieren möchte. Es ist der Westbahnhof gefallen. Konkrete Pläne hat man dazu noch nicht gefunden“, so Obenaus. Zu einem möglichen Zeitpunkt eines geplanten Attentats gibt es keine Auskunft. Seit Dienstag ist der 14-Jährige in der Justizanstalt in St. Pölten in Haft.

Ermittlungen laufen seit Anfang Oktober

Laut einer Aussendung der niederösterreichischen Landespolizeidirektion wurden seit Anfang Oktober Ermittlungen gegen den Terrorverdächtigen geführt. „Es wurde bekannt, dass sich der Betroffene zunehmend durch Aussagen und Verhaltensweisen radikalisiere“, so die Landespolizeidirektion in der Aussendung.

Laut „Kronen Zeitung“ soll der 14-jährige Österreicher türkischer Abstammung die Absicht gehabt haben, sich und andere Personen in die Luft zu sprengen. Das wird von der Staatsanwaltschaft St. Pölten jedoch nicht bestätigt. Die Staatsanwaltschaft verweist hier auf die laufenden Ermittlungen, die man nicht gefährden wolle.

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