Terrorverdacht: Hinweis kam von Schule

Der Fall des in U-Haft befindlichen 14-jährigen Terrorverdächtigen ist durch die Schule in St. Pölten ins Rollen gekommen. Die Hinweise kamen vom Lehrpersonal. Die Schule informierte die Behörden. Künftig sollen Schulen noch mehr sensibilisiert werden.

Der 14-jährige Verdächtige war in jener Schule in St. Pölten, die er besucht hat, auffällig. Er hatte offenbar immer wieder verdächtige Einträge im Internet geschrieben, woraufhin sich die Schule an den Verfassungsschutz wandte. Seit Mittwochnachmittag befindet sich der Jugendliche in der Justizanstalt in St. Pölten in Untersuchungshaft - mehr dazu in 14-jähriger Terrorverdächtiger in U-Haft.

Broschüre soll dem Lehrpersonal helfen

Beim niederösterreichischen Landesschulrat appelliert man nun an das Lehrpersonal und auch an die Schulleiter besonders aufmerksam zu sein. Vor kurzem wurde auch eine neue Broschüre an die Schulen verteilt, sie soll helfen mit diesen speziellen Situationen umzugehen. Die spezielle Broschüre enthält auch eine Literaturliste. Laut Landesschulratspräsident Hermann Helm ist es wichtig, dass die Lehrerinnen und Lehrer sehr sensibel mit solchen Situationen umgehen. „Wenn sie glauben, dass sie das nicht alleine schaffen, müssen sie sich unbedingt an weitere Stellen wenden, etwa an Schulpsychologen, oder wie in diesem Fall an den Verfassungsschutz“, sagt Helm.

Genaue Kontrollen im islamischen Religionsunterricht

Sehr genau kontrolliert wird an den Schulen bereits der islamische Religionsunterricht. Die Thematik werde sehr ernst genommen, sagt Helm. „Man darf da jetzt auf keinen Fall wegschauen. Wegschauen wäre in diesem Fall fatal.“

Das Landesamt für Verfassungsschutz erhält in letzter Zeit vermehrt Hinweise aus der Bevölkerung, denen nachgegangen wird. Sogenannte Jugendkontaktbeamte, die vor allem in der Sucht- und Gewaltprävention eingesetzt werden, werden jetzt auch in Sachen Extremismusprävention geschult.