Bauern: Milch wird „verschleudert“

Die Ankündigung von Diskontern, den Milchpreis um zehn Cent zu senken, sorgt für Unmut bei den Bauern, denn sie sehen ihre Ware „verschleudert“. Die Begründung des Handels heißt „Überangebot“. Das sorgt für Nervosität in der Landwirtschaft.

Im März 2015 wird die Milchquote fallen. Das bedeutet, dass jeder so viel Milch produzieren kann, wie er will. Ein weiterer Preisverfall wird daher befürchtet. Milchsee und Butterberg gehörten der Vergangenheit an, doch jetzt drohen sie wieder. Bei der IG-Milch warnt man vor einem Preisverfall wegen Überangebotes. In der Schweiz fiel seit der Auflösung der Milchquote vor fünf Jahren der Preis um fast ein Viertel.

Leopold Gruber-Doberer, Geschäftsführer der Milchgenossenschaft Niederösterreich und Vertreter von 4.000 Milchlieferanten, glaubt, dass sich der Markt trotzdem selbst regeln wird. „Das ist die Brutalität, dass zuerst einige die Produktion reduzieren müssen, damit andere, die diese Krise aushalten, wieder eine Chance auf einen besseren Preis bekommen. Ich bin schon überzeugt, dass unsere Familienbetriebe den längeren Atem haben, auch wenn sie kleinstrukturiert sind“, sagt Gruber-Doberer. Probleme würden vor allem Großbetriebe mit Angestellten bekommen, glaubt der Geschäftsführer der Milchgenossenschaft Niederösterreich.

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