Nordautobahn: Weiterbau fixiert

Im März beginnt der Weiterbau der Nordautobahn (A5). Die Umweltverträglichkeitsprüfung und alle Bauverfahren sind abgeschlossen. Der Bauabschnitt reicht von Schrick bis Poysbrunn und soll im Herbst 2017 fertiggestellt sein.

Die Investitionen betragen 324 Millionen Euro. Parallel zu dem in vier Baulose gegliederten Projekt wird laut Asfinag-Vorstand Alois Schedl die Umfahrung von Drasenhofen geplant. Das UVP-Verfahren laufe bereits - mit dem Ziel eines Bescheids 2015, sodass die Umfahrung bis 2018 realisiert werden könne. Ein durchgehend vierspuriger Ausbau werde dann erfolgen, wenn dies in Tschechien der Fall sei, so der zuständige Landesrat Karl Wilfing (ÖVP).

„In Ortschaften soll wieder gewohnt werden können“

Hervorgehoben wurden bei einer Pressekonferenz am Freitag die Vorteile der Nordautobahn, die Schedl zufolge Priorität eins habe: regionale und internationale Anbindung, Zeitersparnis für die Pendler und mehr Lebensqualität für die Bewohner der Orte an der stark frequentierten B7 sowie vor allem mehr Sicherheit. „Diesen Verkehr wollen wir zur Gänze hinausbringen, vor allem den Schwerverkehr. Und wir wollen, dass in den Ortschaften wieder gewohnt werden kann“, so Schedl.

Nordautobahn neu

Asfinag

Der nächste Abschnitt der Nordautobahn (A5)

Laut Wilfing sank die Zahl der Verkehrstoten im A5-Abschnitt bei Wilfersdorf gegenüber der alten Strecke (B7) um 87 Prozent (von 22 Toten auf vier Tote im Zeitraum 2006 bis 2009). Durch den Weiterbau der A5 werde auch eine der letzten Lücken für den Fernverkehr im europaweiten Autobahnnetz geschlossen, so Wilfing (ÖVP). „Zwischen Warschau und Paris in der Verbindung der West-Ost-Strecke gibt es nur noch drei Orte, die durchfahren werden: Drasenhofen, Poysdorf und Erdberg. So gesehen ist es höchst an der Zeit, das zu schließen.“

81 Millionen Euro für Umweltschutzmaßnahmen

Bereits in den kommenden Tagen erfolgt die Anbotseröffnung für die Baufirmen, im Frühjahr 2015 sollen die Arbeiten beginnen. Der Abschnitt wird dann in einem Stück für den Verkehr freigegeben. Man baue aber nicht einfach ein „Betonband“ ins Weinviertel, verwies Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag Bau Management GmbH, auf die geplanten Umweltschutzmaßnahmen, die 81 Millionen Euro ausmachen sollen. Dazu zählen neben Lärmschutzwänden und -wällen ökologische Ausgleichsmaßnahmen auf 109 Hektar. Sieben Hektar Wald mussten gerodet werden, insgesamt werden aber 14 Hektar aufgeforstet. Die Entwässerung der A5 werde über eine Druckleitung in die Thaya gepumpt.

Für den Abschnitt Schrick bis Poysbrunn sei bis zum Jahr 2025 ein Verkehrsaufkommen von bis zu 35.000 Kfz täglich prognostiziert. Durch Poysdorf fahren laut Walcher bei steigender Tendenz derzeit 14.000 Fahrzeuge pro Tag, ab Inbetriebnahme der Nordautobahn würden es nur noch 4.000 sein. Die Prognosen für Drasenhofen zeigen, dass der Verkehr dort „noch einige Zeit“ auf einer zweispurigen Straße bewältigt werden könne, so Wilfing. Er erinnerte auch daran, dass 36 Bürgermeister der Region einstimmig für den Bau der A5 eingetreten waren.

Projektgegner kritisiert „verschleuderte Unsummen“

Der Projektgegner „Zukunft statt Autobahn“ kritisierte in einer Aussendung die „Unsummen“, die „verschleudert“ würden, statt in den öffentlichen Verkehr zu investieren. „Mit A5, S8 und S3 sind in der Region mindestens zwei Autobahnprojekte zu viel auf dem Weg“, meinte Sprecher Axel Grunt. Das Weinviertel brauche keine drei Autobahnen, sondern kluge Regionalentwicklung, Arbeitsplätze im Bezirk und intelligente lokale Verkehrslösungen.

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