Stündlich mehr Einsätze im Waldviertel

Das Winterwetter mit Raureif und Eisregen insbesondere im Waldviertel hat seit der Nacht auf Samstag zu etwa 450 Einsätzen der Feuerwehr geführt und „es werden stündlich mehr“, so Franz Resperger, Sprecher der Feuerwehr.

Etwa 1.000 Helfer von 82 Feuerwehren seien bisher ausgerückt. „Entspannung ist nicht in Sicht.“ Laut Resperger standen allein seitens der Feuerwehr 15 Großstromgeneratoren im Einsatz. „15 weitere haben wir in Reserve.“ Im Waldviertel gebe es „praktisch minütlich Notrufe, dass Bäume auf Straßen, Autos, Dächer oder Zäune stürzen“.

Zu einem neuen „Hotspot“ wurde im Laufe des Tages die Nationalparkgemeinde Hardegg (Bezirk Hollabrunn). Dort war laut Resperger eine Siedlung mit etwa 60 Menschen ohne Strom. Die Feuerwehr sorgte für die Energie- und auch die Trinkwasserversorgung. Auch eine Sprenggruppe war im Einsatz, um umgestürzte Baumgruppen gefahrlos beseitigen zu können.

Mehr als 440 Mal rückten die Feuerwehren seit Freitag aus - mehr dazu in Eisbäume: Gefahr spitzt sich zu und Naturschauspiel sorgt für Großeinsatz. Hauptsächlich, um umgeknickte Bäume von Straßen oder Hausdächern zu beseitigen. Zusätzlich passierten einige Unfälle, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger gegenüber noe.ORF.at. Autolenker prallten mit ihren Fahrzeugen gegen umgestürzte Bäume. In Waidhofen an der Thaya prallten drei Fahrzeuge auf der spiegelglatten Fahrbahn zusammen, zwei Menschen wurden in ihren Fahrzeugen eingeklemmt - mehr dazu in Mutter stirbt bei Überholmanöver.

Zahlreiche Schulen bleiben geschlossen

Die glatten Straßen haben dazu geführt, dass im Raum Ottenschlag (Bezirk Zwettl) etwa ein Dutzend Schulen geschlossen blieben. Der Transport der Kinder mit Autobussen in die Schulen wäre aufgrund der Witterungsverhältnisse zu gefährlich, sagte Alfred Grünstäudl, Bildungsbeauftragter für das Waldviertel. Die etwa ein Dutzend Schulen - u.a. in Albrechtsberg, Bärnkopf, Gutenbrunn, Martinsberg, Ottenschlag und St. Johann/Weinzierl - blieben daher geschlossen, „bis sich die Lage normalisiert“.

Folgende Schulen bleiben bis auf weiteres geschlossen:

  • VS Albrechtsberg
  • VS Bärnkopf
  • VS Grafenschlag
  • VS Gutenbrunn
  • VS Kirchschlag
  • VS/NMS Martinsberg
  • VS/ASO Ottenschlag
  • VS St. Johann/Weinzierl
  • VS Waldhausen (Teilbetrieb)

2.000 Haushalte waren ohne Strom

Die EVN sprach am Dienstagnachmittag von etwa 2.000 Kunden, die im Waldviertel ohne Strom seien. Dutzende Notstromaggregate aus den Kundenzentren seien inzwischen in die Bezirke Zwettl, Horn und Krems gebracht worden, sagte Stefan Zach, Sprecher der EVN. EVN-Mitarbeiter würden nicht nur Störungen beheben. Sie seien auch damit beschäftigt, den Einsatz der Aggregate zu koordinieren. Gegen 18.00 Uhr waren noch etwa 800 Haushalte im Waldviertel ohne Strom.

Die Feuerwehren warnen weiterhin davor, sich in Wäldern, unter Stromleitungen oder Windrädern aufzuhalten. Das könne lebensgefährlich sein, heißt es. Zur Sicherheit bleiben im Großraum Ottenschlag einige Pflichtschulen bis auf weiteres geschlossen.

Behördliche Sperre bei Hoher Wand

Auch im Bezirk Wiener Neustadt spitzte sich die Situation wegen vereister Bäume am Dienstag zu. Weil die Zufahrt auf die Hohe Wand nicht mehr möglich ist, wurde diese behördlich gesperrt. Ein Krisenstab wurde in der Gemeinde eingerichtet - mehr dazu in Hohe Wand: Straße behördlich gesperrt.

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