Horn: Kaserne dominiert Wahlkampf

In die Gemeinderatswahl in Horn geht die ÖVP mit einer deutlichen Mehrheit. Wahlkampfthema ist die Radetzkykaserne, deren angedachte Schließung vorerst verhindert werden konnte. Diskutiert wird aber auch die Stadtentwicklung.

Bei der Gemeinderatswahl am 25. Jänner 2015 werden in Horn 29 Mandate vergeben, fast 6.500 Menschen sind wahlberechtigt. Die Radetzkykaserne brachte die Waldviertler Bezirkshauptstadt österreichweit in die Schlagzeilen. Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) wollte sie zusperren, nach Verhandlungen mit der ÖVP bleibt sie nun bestehen. Im Horner Gemeinderatswahlkampf sind die Grünen die einzige Partei, die die Kaserne nicht thematisiert.

Grüne wollen Innenstadt gestalten

„Es gibt für Horn sicher Themen, die mehr Menschen ansprechen, als die Kaserne“, sagt der Spitzenkandidat der Grünen, Walter Kogler. „Das erste Wahlkampfthema ist für uns die Gestaltung der Innenstadt im Gesamtkonzept, der zweite Punkt ist die Gestaltung der Infrastruktur für die Freizeit und der dritte und letzte Punkt die Transparenz in und außerhalb der Gemeinde“, so Kogler. Die Grünen wollen in Horn die Zahl der Mandate von eins auf drei steigern.

FPÖ: „Kampf um Kaserne noch nicht gewonnen“

Die FPÖ, die derzeit zwei Mandate hält, will ein drittes Mandat dazugewinnen. Der Kampf um den Kasernenstandort ist für die Freiheitlichen noch nicht endgültig gewonnen. Auch sie wollen ein neues Konzept für das Horner Stadtzentrum, sagt Spitzenkandidat Johann Riegler.

„Die Hauptthemen der Freiheitlichen sind die Innenstadtbelebung und -begrünung, denn es wird seit Jahren nur darüber gesprochen, aber es wird nichts gemacht“, so Riegler, „weiteres Thema ist die Kasernenerhaltung. Das war nur ein Etappensieg, weil der Minister sie trotzdem zusperren will. Wir möchten die Kaserne erhalten, immerhin geht es um 170 Arbeitsplätze.“

Auch SPÖ kämpft weiter um Kaserne

Die zweitstärkste Partei in Horn, die SPÖ, will Stimmen dazugewinnen und auf jeden Fall ihre sieben Mandate halten. „Wir kämpfen weiterhin für den Erhalt der Kaserne“, sagt SPÖ-Spitzenkandidat Jürgen Rochla. „Wir setzen uns für die älteren Hornerinnen und Horner ein, wir wollen ein Tagesbetreuungszentrum errichten. Und wir wollen für die Jungen eine zusätzliche Attraktion in Horn schaffen, indem man das Freibad in Horn erweitert und mit einem Chlorbecken neu gestaltet“, so Rochla. Außerdem tritt die SPÖ für eine bessere Verkehrsanbindung nach Wien ein.

ÖVP will Kaserne weiter modernisieren

Die Volkspartei regiert in Horn mit einer deutlichen absoluten Mehrheit. Bürgermeister Jürgen Maier will die 19 ÖVP-Mandate halten. Man wolle aber auch die gute Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen weiter pflegen. Die ÖVP ist stolz auf den erfolgreichen Kampf für den Erhalt der Kaserne, der Standort müsse weiter modernisiert werden, so Maier.

Sendungshinweis

„Niederösterreich heute“, 16.1.2015

„Der Erhalt der Kaserne war für uns ein wichtiger Etappensieg, wir wollen am Standortausbau weiter arbeiten“, so Maier. „Für uns ist im Wahlkampf vor allem die Innenstadt ein großes Thema. Wir wollen die Innenstadt durch Investitionen und vor allem durch Wohnraumschaffung weiter beleben. Und ein weiterer Punkt ist für uns, eine ‚Smart City‘ zu werden, also WLAN-Hotspots und Breitbandinitiativen zu nutzen.“