Wahlbeteiligung ist weiter gesunken

Bei den Gemeinderatswahlen ist die Wahlbeteiligung gesunken: 65,82 Prozent der Wahlberechtigten haben ihre Stimme abgegeben, 2010 waren es noch 71,60 Prozent. Vor allem in den Gemeinden rund um Wien war die Wahlbeteiligung sehr niedrig.

GRWahl15 Karte Ergebnisse neu

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Die Ergebnisse aus allen Gemeinden finden Sie hier.

Schwechat (Bezirk Wien-Umgebung), Mödling, Strasshof an der Nordbahn (Bezirk Gänserndorf), Pressbaum (Bezirk Wien-Umgebung), Vösendorf (Bezirk Mödling) oder auch Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung)- in all diesen Gemeinden lag die Wahlbeteiligung zwischen 48 und 51 Prozent.

Der Politikwissenschaftler Peter Filzmaier von der Donau-Universität Krems: „Naturgemäß haben Personen, die im Wiener Speckgürtel leben, auch starke Wien-Bezüge, und in Großstädten ist generell die Wahlbeteiligung geringer als in Kleinstgemeinden. Kleinere Gemeinden in Niederösterreich sind doch eher mehr im Waldviertel als im unmittelbaren Umfeld von Wien zu finden.“

Filzmaier: „Wichtig ist der unmittelbare Kontakt“

Am höchsten war die Wahlbeteiligung landesweit in den kleineren Gemeinden St. Georgen am Reith (Bezirk Amstetten) mit 94,86 Prozent, Großhofen (Bezirk Gänserndorf) mit 93,18 Prozent und Altendorf (Bezirk Neunkirchen) mit 90,32 Prozent.

„Politik hat oft nicht nur ein besseres Image, sondern auch eine höhere Wahlbeteiligung, wenn der unmittelbare Kontakt zwischen Politiker und Wähler möglichst eng ist", so Filzmaier.

Das sei einerseits in kleineren Gemeinden naturgemäß leichter, werde aber speziell in Niederösterreich durch ein stark personenbezogenes Wahlrecht begünstigt: "Das erklärt auch gerade in Kleingemeinden die hohe Wahlbeteiligung“, erläutert der Politologe. Als Mittel gegen eine sinkende Wahlbeteiligung kann sich Filzmaier übrigens eine Stärkung des Persönlichkeitswahlrechtes vorstellen.

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