Bauernbund startet Wahlkampf

Mehr als 160.000 Wahlberechtigte haben am 1. März die Möglichkeit, die künftige Zusammensetzung der NÖ Landwirtschaftskammer zu bestimmen. Der ÖVP-Bauernbund hat am Samstag seinen Wahlkampf gestartet.

Vor fünf Jahren erhielt der ÖVP-Bauernbund mehr als 90 Prozent der Stimmen. Dieses Mal treten neben der SPÖ und der FPÖ auch die Grünen an. Während die Konkurrenz also größer wird, reagiert der ÖVP-Bauernbund beim Auftakt in St. Pölten beim Wahlkampfauftakt mit einer Demonstration der Stärke. Mehr als 2.000 Delegierte kamen ins VAZ St. Pölten.

Saal von Wahlkampfauftakt

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Eines der zentralen Wahlkampfthemen in den kommenden zwei Wochen wird TTIP sein, das umstrittene und von der SPÖ abgelehnte Freihandelsabkommen Europas mit den USA. Die ÖVP sieht Chancen darin: „Wir haben tolle Produkte und Produzentinnen und Produzenten“, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll, „die Aufgabe, die wir haben, ist, zu schauen, dass wir im Rahmen eines TTIP mit diesen tollen Produkten die Chance auf den internationalen Märkten nützen, um damit auch auf die Sicherheit der niederösterreichischen bäuerlichen Betriebe Acht zu geben.“

Laut Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter müssten einige Richtlinien klar definiert sein: „Das ‚right to regulate‘, also dass wir bestimmen, welche Lebensmittel in Europa auf den Markt kommen dürfen. Und das muss noch hart verhandelt werden.“

Kritik an Vermögenssteuern

Insgesamt 76 Kandidatinnen und Kandidaten wurden präsentiert, die sich für die 36 Sitze in der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer bewerben. Der ÖVP-Bauernbund hält derzeit 32 davon - die übrigen vier die SPÖ, an deren Parteichef Bundeskanzler Werner Faymann immer wieder Kritik geübt wurde.

Schultes

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Spitzenkandidat des ÖVP-Bauernbundes Hermann Schultes

Thema waren etwa mögliche Vermögenssteuern. Spitzenkandidat Hermann Schultes: „Wir wollen keine Steuer, die Grund und Boden, die den Wert unserer Höfe als Steuergrundlage nimmt. Wir lassen uns nicht wegnehmen, was wir seit 150 Jahren in Freiheit als Bauern für die nächsten Generationen bewirtschaften, da hat keiner hinzugreifen.“ Standing Ovations gab es bei dem Auftakt für einen Kurzwahlkampf, bei dem es auch um 750 Sitze in den Bezirksbauernkammern geht.