Von Blauensteiner bis Fritzl: Kriminalist geehrt

Der Weinskandal, der Fall Blauensteiner oder Fall Fritzl - diese Kriminalfälle sind in die Geschichte eingegangen. An ihrer Lösung war Franz Polzer, Leiter des Landeskriminalamtes, federführend beteiligt. Er wurde am Dienstag vom Land geehrt.

1995 wurde Franz Polzer Leiter der Kriminalabteilung in Niederösterreich. Er musste sein Können gleich im Fall der „schwarzen Witwe“ Elfriede Blauensteiner unter Beweis stellen. Sie tötete drei wohlhabende und pflegebedürftige Opfer mit Medikamentencocktails. Blauensteiner wurde unter der Federführung von Polzer überführt. Es sei Polzers kompliziertester Fall gewesen, sagt er heute.

2008 löste Polzer seinen wohl aufsehenerregendsten Fall. Josef Fritzl hatte seine Tochter 24 Jahre lang im Keller seines Hauses in Amstetten festgehalten und mit ihr sieben Kinder gezeugt. „Das ist so unfassbar, dass einem hier wirklich die Möglichkeit fehlt, sich in diese Psyche oder Täterpersönlichkeit hineinzuversetzen“, beschreibt Polzer die Schwierigkeit des Kriminalfalls. Auch an der Aufklärung des Weinskandals in den Achtzigern hat Polzer mitgearbeitet.

Polzer und Pröll

ORF

Polizeiarbeit „immer schwieriger“

Am Dienstag wurde ihm für seine Leistungen das „Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“ verliehen. Landeshauptmann Erwin Pröll würdigte dabei die immer schwieriger werdende Arbeit der Polizei durch „geänderte Bedrohungsbilder, internationale kriminalistische Netzwerke und organisierte Einbrecherbanden“. Die Arbeit der Polizei werde zudem laut Pröll immer gefährlicher, zugleich werde aber auch die Erwartung der Bevölkerung an die Polizei immer größer.

Der 61-jährige Franz Polzer sehe seine Ehrung als Lob für die gesamte Polizei, so der Ermittler in seiner Dankesrede, es sei „eine Anerkennung für die vielen Frauen und Männer, die im Landeskriminalamt Niederösterreich jeden Tag für die öffentliche Sicherheit sorgen.“