Theaterfest mit vielen Überraschungen

Das heurige Programm des Theaterfestes Niederösterreich bietet Neuerungen und Überraschungen. Denn an vielen Standorten werden völlig neue Stücke gespielt. Insgesamt erwarten die Besucher 29 Premieren.

Es sind klingenden Namen die auch heuer wieder in der großen Vielfalt des Theaterfestes für Furore und beste Unterhaltung des Publikums sorgen sollen. Staatsopernstar Daniela Fally singt erstmals in Rigoletto im Stift Klosterneuburg, Rudi Rubinek spielt zum ersten Mal den Frosch, in der Fledermaus in der Badener Sommerarena, Waltraud Haas steht in Weißenkirchen in der Wachau auf der Bühne. Michael Niavarani ist diesmal als Co-Autor in Haag (Bezirk Amstetten) mit dabei.

Werner Auer: „Mut zu neuen Stücken“

Vielerorts werden komplett neue Stücke präsentiert, wie „Der Aufsatz“ von Margit Mezgolich im Herrenseetheater in Litschau, oder interessante Bearbeitungen wie Dimitre Dinevs „Alice im Wunderland“ in Melk, sagte bei der Präsentation des Programms der Obmann des Theaterfestes Werner Auer. „Das gehört unbedingt dazu für mich, hier ein bisschen Wagnis zu zeigen, nicht immer die selben ausgetretenen Pfade zu gehen, sondern auch Mut zu beweisen. Wir sind fertig und warten darauf, losgelassen zu werden, spielen zu dürfen“, sagte Auer.

Klassikfestival Schloss Kirchstetten neu dabei

Der Obmann verwies auch auf zwei Neuheiten des Theaterfestes: Zum einen übernahm Nina Blum die Intendanz auf der Rosenburg, und das Klassikfestival Schloss Kirchstetten ist neu mit dabei. Insgesamt wird gewohnt Oper, Schauspiel, Musical und Operette geboten. Zum Auftakt, den der Kabarettist Ludwig W. Müller - nach Eigendefinition „Wordaholic“ und „Fremdsprachengenie“ - am Donnerstag sprachgewandt und humorvoll präsentierte, lädt der Kultursommer Laxenburg unter Intendant und Regisseur Adi Hirschal am 14. Juni zum Songdrama „Ewig Jung“ von Erik Gedeon. Weiter geht es dann ab 18. Juni mit der Premiere von „Alice im Wunderland“ bei den Sommerspielen Melk. Diese zeigen ab 7. August auch „Live is Life“.

Teatro Barocco: Kerzen statt Scheinwerfer

Im Teatro Barocco im Stift Altenburg bei Horn wird im Stil der Barockzeit gespielt. Deshalb gibt es auch keine Scheinwerfer, sagte Intendant Bernd Roger Bienert. „Einfach nur Kerzen, so wie das früher eben war. Die Besucher sind fasziniert von diesem speziellen Theater-Erlebnis und da muss jedes Detail passen, heuer spielen wir Medea“, sagte Bienert.

Im Theater im Bunker in Mödling durchwandern die Besucher das Stück im ehemaligen Luftschutzstollen, erklärte Intendant Bruno Max. Heuer wird, passend zum unterirdischen Spielort „Inferno - Nachrichten aus der Hölle“ aufgeführt. „Es sind über fünfzig Schauspieler, die da mitspielen. An jeder Ecke in diesem Bunker begegnet einem etwas Neues, eine neue Szene. Die Zuschauer starten alle Viertel Stunden in einer Gruppe von zwanzig Personen“, sagte Max. Ab 16. Juli läuft die Zauberposse „Der Barometermacher auf der Zauberinsel“ bei den Festspielen Gutenstein, Verdis „Don Carlo“ ab 17. Juli in der Oper Burg Gars (Bezirk Horn).

„Kiss me Kate“ in der Felsenbühne

Ein ganz anderes Genre erwartet die Besucher mit dem Musical „Kiss me Kate“ in der Felsenbühne in Staatz (Bezirk Mistelbach). Für Intendant Werner Auer ist die Abwechslung der große Reiz der niederösterreichischen Sommerbühnen. „Also ich glaube, dass ist sogar das Erfolgsgeheimnis des Theaterfests. Dass wir auch abseits der etablierten Theaterhäuser, Theater zu den schönsten Plätze des Landes bringen. Man hat wirklich die Möglichkeit im ganzen Land herumzufahren, sein Lieblingsgenre zu besuchen, aber auch einmal zu wagen vielleicht einmal ein anderes Genre zu besuchen, irgendwo hineinzuschnuppern“, sagte Auer.

Kinder Musical Sommer soll verzaubern

Auch für Kinder wird in dieser Saison einiges geboten. Kinder ab vier Jahren lädt der „Kinder.Musical.Sommer Niederösterreich“ ab 8. Juli zu „Ritter Rost und die Hexe Verstexe“, der Märchensommer Poysbrunn ab 9. Juli zu „Der Zauberer von Oz“, der Musical Sommer Teatro ab 23. Juli zu „Peter Pan“ und die Oper Klosterneuburg zu einer Kinderversion von „Rigoletto“ am 19. Juli.

Pröll: „Förderverträge werden fortgesetzt“

Andernorts spare die Politik beim Kulturbudget, in Niederösterreich nicht, denn Investieren in die Kultur ist wirtschaftlich sinnvoll und nachhaltig für Generationen, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP). „Sie können alle davon ausgehen, dass die Förderverträge, so wie sie bestehen, auch fortgesetzt werden, dass wir weiter auf einer guten wirtschaftlichen und finanziellen Grundlage in die Zukunft gehen mit der Kulturarbeit in Niederösterreich“, sagte der Landeshauptmann.

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