Flüchtlinge schlafen im Freien

Die Regierungsspitze berät am Montag mit Vertretern von Hilfsorganisationen, wie man das Erstaufnahmezentrum Traiskirchen entlasten kann. Denn dieses ist hoffnungslos überfüllt. Einige Flüchtlinge schlafen sogar im Freien.

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Die Radioreportage finden Sie auf oe1.ORF.at

Das Erstaufnahmezentrum ist mit 2.900 Asylwerbern hoffnungslos überfüllt. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hatte zuletzt vorgeschlagen, die Asylwerber durch eine Bezirksquote fairer zu verteilen. Außerdem könnten über den Sommer Schulen und Studentenheime für die Unterbringung von Flüchtlingen geöffnet werden, so der Vorschlag.

Schlafen unter Bäumen

Ein Ö1-Reporter begab sich am Montag auf Lokalaugenschein. Das Erstaufnahmezentrum sei zu einem Lager geworden, beschreibt er die Situation: 480 Asylwerber lagern in Zelten, andere ein Hallen, manche verbrachten die Nacht im Freien. Ein Pakistani etwa, der am Sonntag angekommen ist, sagte, er habe draußen unter einem Baum geschlafen. Das Erstaufnahmezentrum wirkt von außen ruhig. Journalisten dürfen nicht hinein, man sieht spielende Kinder, Fußball spielende Jugendliche und eine Kleider-Verteilungsaktion.

Asylwerber im Freien

ORF

Viele schlafen nicht nur untertags im Freien (Archivbild vom 2.6.)

Ein junger Afghane sagte, er tue sich schwer, einzuschätzen, wie viele Flüchtlinge im Freien schlafen: „Vielleicht 100, vielleicht 50, vielleicht auch 200." Sie würden unter Bäumen nahe den Waschräumen schlafen, „überall“, so der junge Afghane. Ein syrischer Flüchtling erklärte, er schlafe in einer Halle mit rund 70 Personen.

Laut dem Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck, gebe es 1.820 Schlafplätze für Asylwerber im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen, 480 Personen liegen auf einer Liege in einem der Zelte. Bleiben 600, die man in Garagen oder Wartesälen unterbringe. Dass es manche vorziehen, im Freien zu schlafen, sei nicht auszuschließen, so der Sprecher.

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