Flüchtlinge: Mikl-Leitner für Container

Die Container-Lösung für die Unterbringung von Flüchtlingen wird immer wahrscheinlicher. Nach einem Vorstoß von Landeshauptmann Pröll (ÖVP), hat sich am Freitag auch Innenministerin Mikl-Leitner (ÖVP) bei einem Termin in NÖ dafür ausgesprochen.

Bei ihrem Besuch in Pöchlarn nahm die Innenministerin, Johanna Mikl-Leitner, am Freitag zu den aktuellen Vorschlägen in der Asyldebatte Stellung. Auch sie könne sich vorstellen, dass Asylwerber in Containern untergebracht werden. „Ja, es handelt es sich hier um Wohncontainer, wie sie verwendet werden im Kindergartenbereich, Schulbereich oder Krankenhausbereich.“

Übergangslösungen in Schulen oder Internaten

Auch Übergangslösungen in Schulen oder Internaten seien denkbar. Beim Asylgipfel im Bundeskanzleramt haben die Länder zugesagt, bis Ende Juli Platz für 6.500 Asylwerber schaffen zu wollen. Die von Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) vorgeschlagene Bezirksqoute haben sie jedoch abgelehnt. Nach dem Asylgipfel am Mittwoch äußerte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) heftige Kritik - mehr dazu in Asyl: Scharfe Kritik an Bezirksquoten. Unverändert ist die Lage im Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen (Bezirk Baden). Noch immer schlafen Flüchtlinge in Garagen oder unter Bäumen. 70.000 Asylwerber werden heuer erwartet, der Flüchtlingsstrom müsse daher eingedämmt werden, sagt die Innenministerin.

Zum Schutz der Grenze zwischen Serbien und Ungarn schickt Österreich nächste Woche 40 Polizisten los. Sie sollen ihre ungarischen Kollegen unterstützen. „Das ist wichtig, weil wir wissen, dass sich die Route über den Balkan in den letzten Monaten verzehnfacht hat und die meisten kommen über die ungarisch-serbische Grenze über Ungarn nach Österreich herein. Wenn es uns nicht gelingt, den Zustrom zu stoppen, werden wir nicht mehr in der Lage sein, diese Anzahl an Quartieren langfristig zu stemmen“, sagt Mikl-Leitner. Abseits der Asyldebatte warb die Ministerin am Freitag in Niederösterreich um Nachwuchs für die Polizei.