Ärztekammer befürchtet Ärztemangel

Während es laut Gebietskrankenkasse in den nächsten Jahren in Niederösterreich keinen Ärztemangel geben wird, sieht die Ärztekammer die Situation anders: Die ersten Auswirkungen des Ärztemangels werden demnach bald spürbar sein.

43 Planstellen wurden im heurigen Jahre bereits nachbesetzt, sagt Jan Pazourek, Generaldirektor der NÖGKK. Probleme, einen Nachfolger zu finden, gebe es kaum: „Wir haben eine Situation, die jedenfalls nicht geeignet ist, in Alarmismus zu verfallen.“

Für Christoph Reisner, den Präsidenten der Ärztekammer für Niederösterreich, ist das nur eine Momentaufnahme. Die Zahl der Bewerber nehme ab, schon bald könnten bis zu 150 Ärzte pro Jahr in Pension gehen. Außerdem gebe es einen Mangel an Turnusärzten.

Reisner gegen Medizin-Aufnahmetest

„Wir werden in drei bis vier Jahren erleben, dass einfach keine Turnusärzte mehr aus den Spitälern abgehen. Wir haben den Ärztemangel nicht, aber er wird auf uns zukommen. Es hilft uns nicht, wenn wir jetzt alles schönreden und sagen, wir haben ihn nicht. Wir werden irgendwann darauf kommen, dass wir ihn haben. Und dann zu reagieren, ist definitiv zu spät“, so Reisner.

Reisner fordert deshalb die Abschaffung der Eingangsprüfung für Medizinstudenten. Außerdem sollte man versuchen, ausländische Studenten auch nach dem Studium im Land zu halten und die Arbeitsbedingungen in Spitälern zu attraktivieren.

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