Asylwerber lernen Deutsch

250 Flüchtlinge sind seit drei Wochen in der Arena Nova in Wiener Neustadt untergebracht. Viele von ihnen sind sehr gebildet, das Nichtstun trifft sie hart. Studierende und Lehrer geben den Asylwerbern nun Deutschunterricht.

Von den 250 Männern aus Syrien, dem Irak und Afghanistan, die in dem Behelfsquartier in der Arena Nova leben, haben sich 220 für die Deutschkurse angemeldet. Die Vormittage werden für den Unterricht genutzt. „Wir haben großartige Unterstützer in der Fachhochschule Wr. Neustadt, die uns die Kursräumlichkeiten zur Verfügung stellen. Wir haben sehr viel Unterstützung aus der Bevölkerung, wo uns Lehrer jetzt in den Ferien zur Verfügung stehen, oder auch Lehramtsstudenten bzw. Leute, die sehr deutsch-affin sind“, sagt Andreas Zenker, Pressesprecher vom Roten Kreuz.

Jeden Tag ein anderes Programm

Neben den Deutschkursen sollen auch andere Aktivitäten und Freizeitprogramme zum Zeitvertreib beitragen, auch um einen Lagerkoller zu vermeiden. „Wir versuchen von der Betreuungsseite her jeden Tag ein anderes Programm aufstellen: Einen Tag gehen wir Fußball spielen, einmal gehen wir zu einem Konzert, dann wird musiziert“, sagt Teamleiterin Sandra Traindl vom Roten Kreuz. „Wir wollen einfach den Leuten tagsüber etwas geben.“

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Deutschkurs als Zeitvertreib

Der Deutschkurs findet bei den Asylwerbern großen Anklang. Von den 250 Männern haben sich 220 angemeldet.

Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) sprach den Beteiligten ein Kompliment aus: „Vor allem dem Roten Kreuz, das hervorragende Arbeit leistet und den Freiwilligen, die sich hier in unterschiedlicher Weise anbieten.“ Die Mitarbeiter vom Roten Kreuz sind für noch mehr Engagement dankbar. „Was wir wirklich gut brauchen könnten ist, dass wir Menschen bekommen, die mit den Asylwerbern einfach Dinge tun“, sagt Andreas Zenker. „Leute, die herkommen und mit ihnen Schach oder Fußball spielen.“

Situation zum Teil unerträglich

Noch bis Ende August bleibt Zeit, sich zu engagieren. Danach soll für jeden Asylwerber ein Platz gefunden sein. Die Situation in der Halle ist für die Flüchtlinge derzeit zum Teil unerträglich. „Diese Halle ist eigentlich kein Quartier. Und sie ist auch nicht wie eine Unterkunft ausgestattet. Das ist das Problem für uns“, sagt etwa Barro Nasyam, ein Dolmetscher. Mama Hazar, ein Maler, ergänzt: „Es gibt kein Schlafen hier, es gibt keine Ruhe. Das ist nicht schön, dass ich dieses Leben erlebe. Ich habe nie sowas gesehen vorher. Mit 250 Leuten zu leben, das ist nicht so einfach.“

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