OMV testet Energie-Speichermethode

Die OMV hat am Mittwoch in Auersthal (Bezirk Gänserndorf) eine Technik präsentiert, mit der Windenergie erstmals gespeichert werden kann. In einer Versuchsanlage wird mit Windstrom Wasserstoff erzeugt.

Das Pilotprojekt in Auersthal im Marchfeld könnte die Energiewirtschaft revolutionieren. Hunderte Windräder liefern im Weinviertel Strom, das Problem ist jedoch die unregelmäßige Einspeisung. Mit der neuen Technik wird der Strom dazu verwendet, Wasserstoff zu erzeugen.

Wasserstoff direkt an Tankstelle erzeugen

„Durch die elektrische Energie wird das Wasser in ein Sauerstoff- und zwei Wasserstoffatome gespalten“, erklärt Manfred Klell von der Technischen Universität Graz. „Den Sauerstoff blasen wir in die Umgebung ab, den Wasserstoff verarbeiten wir weiter, indem wir ihn entweder rein speichern oder mit Erdgas mischen und in das Erdgasnetz einspeisen.“

Dieser Wasserstoff wird über Gasleitungen zu Kraftwerken transportiert oder kann als Treibstoff für Autos dienen. „Wir verfolgen das Konzept, dass Wasserstoff die Zukunft für Autos sein wird bzw. könnte. Derzeit wird Wasserstoff aus Erdgas gemacht. Diese Anlage könnte Wasserstoff direkt vor Ort an einer Tankstelle erzeugen. Das bedeutet, dass man sich den ganzen Transport erspart“, sagt Projektleiterin Helga Prazak-Reisinger von der OMV.

OMV Pilotprojekt Wasserstoff Auersthal

ORF

In diesem unscheinbaren Container wird mithilfe von Windenergie Wasserstoff erzeugt. Dieser könnte künftig zum Antrieb von Autos verwendet werden.

Probebetrieb bis Ende 2016

Die Anlage wurde am Mittwoch der Öffentlichkeit präsentiert und erhielt zahlreiche Vorschusslorbeeren, unter anderem von Infrastrukturminister Alois Stöger (SPÖ). „Wir sind in Österreich im Umgang mit erneuerbaren Energien Weltmarktführer. Es steckt viel Wissen und Know-how dahinter. Einen nächsten Schritt zu setzten, beflügelt die Forschung und Innovation in Österreich“, so Stöger.

Der Probebetrieb läuft bis Ende 2016. Bewährt sich die Technik, soll die Anlage in Serie gehen. Das Potenzial wird mit 1.000 Anlagen in Österreich beziffert.