Brutale Bande nach Raubmord gefasst

Das Landeskriminalamt konnte eine Bande ausforschen, die für sieben brutale Raubüberfälle in Niederösterreich, aber auch in Oberösterreich, der Schweiz und Bayern verantwortlich sein soll. Bei dem Raub in Bayern starb eines ihrer Opfer.

Die Männer sind bei ihren Raubüberfällen äußerst brutal vorgegangen. Die Ermittler sprechen sogar von einer Brutalität,die ihnen noch nicht untergekommen sei. Die sieben verdächtigen Rumänen sind alle vorbestraft und Mitglieder eines Clans. Sie sollen ihre Opfer genau ausgekundschaftet und dann - bewaffnet mit Äxten, Messern oder Knüppeln - zugeschlagen haben, sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. „Es ging teilweise um äußerst geringe Summen, auf alle Fälle die Brutalität war um so größer.“

Die Bande soll für Straftaten in Bayern, Zürich, bei Ried im Innkreis (Oberösterreich), Alland (Bezirk Baden), Puchberg (Bezirk Neunkirchen), Strengberg (Bezirk Amstetten) und in Gänserndorf verantwortlich sein, sagte Landespolizeidirektor Franz Prucher. „Wir sind davon überzeugt, dass es nicht nur diese sieben Straftaten gibt, wir gehen noch von wesentlich mehr aus und auch davon, dass wir sie klären können“, so Prucher. Die jetzt festgenommenen sieben Verdächtigen sind zum Teil geständig.

Überfallsserie begann in Alland

Nach den Aussagen der Tatverdächtigen schlugen sie zum ersten Mal am 28. Juni 2015 in Alland (Bezirk Baden) zu. Vier von ihnen stiegen dabei durch ein Badezimmerfenster in ein Haus ein und misshandelten den Besitzer derart, dass der 72-Jährige Gesichtsfrakturen und Rippenbrüche erlitt. Dann sperrten sie das Ehepaar im Schlafzimmer ein und flüchteten mit 2.000 Euro und minderwertigem Schmuck, schilderte Chefinspektor Josef Deutsch von der Raubgruppe des Landeskriminalamtes. Die 48-jährige Ehefrau sprang schließlich aus dem Fenster und holte Hilfe.

Pensionistin mit Küchenmesser bedroht

Am 18. Juli überfielen vier Männer in Puchberg am Schneeberg (Bezirk Neunkirchen) eine 69-Jährige im Bett, traktierten sie mit Faustschlägen und Tritten und bedrohten sie mit einem Küchenmesser. Die Frau täuschte einen epileptischen Anfall vor, damit die Täter von ihr abließen.

Am Abend des 6. September wurde einer 87-Jährige in Gänserndorf ins Gesicht geschlagen, man hielt ihr eine Axt an den Hals, sperrte sie in den Keller und raubte eine geringe Summe Geld und zwei Goldketten. Der alten Dame gelang es, sich selbst zu befreien.

Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen

Für die Serie an Straftaten liegen zahlreiche Beweise vor, hieß es. Opfer hätten die Täter zudem teilweise identifiziert. Alle erbeuteten Schmuckstücke sind aber noch nicht ihren Besitzern zugeordnet, auch die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

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