Preisgekrönte Forschung über Schimmelpilze

Die Forschung über Schimmelpilzgifte (Mykotoxine) von Rudolf Krska ist am Donnerstag mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet worden. Das Thema ist u. a. aufgrund der landwirtschaftlichen Schäden von Bedeutung.

Die beiden Würdigungspreise Wissenschaft, die mit 11.000 Euro höchstdatierten Preise, wurden heuer an das Institut für Geschichte des ländlichen Raumes sowie an Rudolf Krska vergeben. Er ist in Tulln Leiter des weltweit führenden Analytikzentrums für die Bestimmung von Schimmelpilzgiften. „Sie sind nicht nur im Marmeladenglas zu finden, auch Getreide oder Maiskolben sind davon befallen“, sagt Krska.

Eine Milliarde Euro Einbußen durch Mykotoxine

Das Thema sei deshalb für die gesamte Lebensmittel- und Futtermittelsicherheit von Relevanz. „Wir haben eine Milliarde Euro in der Europäischen Union, die auf Verluste durch Mykotoxin-Kontaminationen zurückzuführen sind, es ist also auch wirklich von der ökonomischen Seite her ein wichtiges Problem.“ Um diesen Problemen entgegenzutreten, will das Land Niederösterreich bis zum Jahr 2020 etwa 500 Millionen Euro in die Wissenschaft investieren.

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Würdigungspreise 2015

Vorstellung der Preisträger: Rudolf Krska und das Institut für Geschichte des ländlichen Raumes

Das Institut für Geschichte des ländlichen Raums (IGLR) in St. Pölten stelle Niederösterreich mit Gesamteuropa in Bezug und habe sich „weit über seinen Standort hinaus“ positioniert, so die Begründung für den zweiten Preisträger.

Wertvolle Fette und Öle

Vergeben wurden auch vier mit jeweils 4.000 Euro dotierte Anerkennungspreise. Einen davon bekam die Niederösterreicherin Sabine Krist. In einem Lexikon hat sie mehr als 120 pflanzliche Fette und Öle und deren Inhaltsstoffe und Anwendung beschrieben. Unter anderem widmet sie sich auch niederöstereichischen Produkten, etwa Öl aus Waldviertler Graumohn: „Wichtig ist bei diesem Öl, dass man tatsächlich reines Mohnöl erhält, denn die Fettsäuren-Zusammensetzung von Mohnöl ist dem des Sonnenblumenöls sehr ähnlich. Mohnöl ist aber wesentlich wertvoller.“

Weiterer Preisträger ist Josef Weinbub vom Institut für Mikroelektronik der Technischen Universität (TU) Wien, der für die von ihm entwickelten Softwarekonzepte für Computersimulationen von modernen Elektronikbauelementen ausgezeichnet wurde.

Weil sie sich der Jury zufolge „innovativ“ und eingehend mit der Entwicklung und dem Stellenwert der Maschinen- und Metallindustrie Niederösterreichs auseinandergesetzt haben, ging ein weiterer Preis an Charlotte Natmeßnig und Andreas Resch vom Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien. Als „wichtigen Beitrag zur Umweltforschung“ qualifizierte die Jury die Arbeiten von Andrea Watzinger vom Austrian Institute of Technology (AIT), die sich am Universitäts- und Forschungszentrum Tulln (UFT) mit Bodenkunde und Stabilisotopen beschäftigt. Den Nachwuchspreis für akademische Abschlussarbeiten erhielt der Politikwissenschafter Franz Trautinger.

Preisträger als Vorbild für Jugend

Mit der Verleihung der Wissenschaftspreise des Landes Niederösterreich in Grafenegg sollen Wissenschafterinnen und Wissenschafter sowie deren Arbeit vor den Vorhang geholt werden, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) bei der Gala in Grafenegg: „Spitzensportler haben eine ganz wichtige Aufgabe und Funktion, um die Jugend zu animieren, dieser Leistung nachzueifern und genau dasselbe ist es auch auf der Wissenschaftsebene.“