Neue Zeugenaussage im Fall Kührer

Mit einer neuen Zeugenaussage lässt der Anwalt des verurteilten Mörders von Julia Kührer aufhorchen. Demnach soll das Mädchen an einer Überdosis gestorben sein. Der Anwalt hofft auf eine Wiederaufnahme des Verfahrens.

Der Fall Kührer findet offenbar kein Ende. Vor zwei Jahren wurde Michael K. in einem Indizienprozess wegen Mordes an der Pulkauerin verurteilt. Im Keller seines Grundstücks wurden die sterblichen Überreste von Julia Kührer gefunden - mehr dazu in Fall Kührer: Schuldig wegen Mordes (noe.ORF.at; 24.9.2013).

Zeuge mit Michael K. im Gefängnis

Michael K. sitzt seine Haftstrafe seither in Stein ab. Genau dort soll er vor wenigen Tagen mit einem Zeugen ins Gespräch gekommen sein, bestätigt sein Anwalt Wolfgang Blaschitz einen entsprechenden Artikel des „Kurier“ gegenüber noe.ORF.at. Der Mann, der wegen Drogendelikten einsitzt, habe erzählt, er wüsste, was sich damals in Pulkau wirklich ereignet hat, so Blaschitz.

Demnach habe Julia bei einer Party eine Überdosis erwischt und sei verstorben. Ihr Ex-Freund soll danach die Leiche im Keller von Michael K. abgelegt haben. Dieser Verdacht ist nicht neu und kam auch während der Ermittlungen immer wieder auf. Blaschitz hofft, dass in Pulkau nun endlich „die Angst des Schweigens gebrochen wird“ und endlich gesagt wird, „wie es wirklich war“, denn damals seien viele Jugendliche involviert gewesen, die sich immer wieder zu Partys getroffen hätten.

Wiederaufnahme derzeit unrealistisch

Der Anwalt strebt aufgrund der neuen Zeugenaussage eine Wiederaufnahme des Verfahrens an. Derzeit ist das aber noch eher unrealistisch, denn es steht Aussage gegen Aussage. Das räumt auch Verteidiger Wolfgang Blaschitz ein. Dennoch will er den entsprechenden Antrag dafür einbringen.

Dann müsste das Landesgericht Korneuburg seine Zustimmung für eine Wiederaufnahme geben. In letzter Instanz muss auch der Oberste Gerichtshof grünes Licht geben.

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