IST: Suche nach Krebswirkstoffen verbessert

Licht ist das A und O einer neuen Methode, die Forscher vom Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) entwickelt haben, um Wirkstoffe gegen Krebs zu finden.

Mit wenigen Bedienschritten könne man damit viele Substanzen gleichzeitig testen, die einen krebsfördernden Signalweg in Körperzellen hemmen, berichten die Wissenschafter aus Klosterneuburg in der Fachzeitschrift „Nature Chemical Biology“.

Dieser Signalweg (MAPK/ERK-Signalweg) beginnt an der Zelloberfläche mit Andockstellen (Tyrosinkinase Rezeptoren) für Signalstoffe und endet nach etlichen Zwischenschritten damit, dass bestimmte Eiweißstoffe (Transkriptionsfaktoren) unter anderem das Ablesen von krebsfördernden Genen steigern. Wirkstoffe, die den Signalweg an irgendeiner Stelle stören, können das Krebswachstum verhindern.

Tests werden präziser, schneller und billiger

Die IST-Forscher um Harald Janovjak änderten diese Andockstellen so, dass sie nicht durch einen passenden Signalstoff, sondern durch blaues LED-Licht aktiviert werden. Das andere Ende des Signalweges wurde dermaßen gestaltet, dass ein grün fluoreszierender Eiweißstoff gebildet wird.

Sie testeten hunderte Substanzen, ob diese die Andockstelle oder den Signalweg blockieren, und somit das grüne Licht dimmen. Mit bereits bekannten krebshemmenden Substanzen konnten die Forscher zeigen, dass die Methode funktioniert.

Weil man in einem solchen Suchverfahren ohne die Zugabe von Starter- und Nachweis-Chemikalien auskommt, sei es günstiger und weniger störanfällig als bisherige Methoden, erklärten sie in dem Fachartikel. Außerdem könne man damit auch sogenannte Waisen-Rezeptoren testen, das sind Andockstellen, bei denen die dazupassenden Signalstoffe noch unbekannt sind.

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