Grünes Licht für S3-Ausbau im Weinviertel

Immer wieder ist es beim Ausbau der Weinviertler Schnellstraße (S3) zu Verzögerungen gekommen. Nun gibt es einen positiven UVP-Bescheid vom Verkehrsministerium. Laut ASFINAG sollen die Bauarbeiten für den S3-Ausbau nun 2016 starten.

2012 wurde zum ersten Mal der Ausbau der Weinviertler Schnellstraße geprüft, doch immer wieder ist es in den vergangenen Jahren zu Verzögerungen gekommen. 2014 setzten sich dann vier Bürgermeister aus dem Bezirk Hollabrunn für den Bau einer Umfahrungsstraße, der S3, ein, wegen enormer Verkehrsbelastung - mehr dazu in Weinviertel: Bürgermeister wollen S3 (noe.ORF.at; 7.4.2014).

132 Millionen Euro werden in Ausbau investiert

Der Baustart war einst auch für das Jahr 2014 anvisiert, konnte jedoch nicht eingehalten werden - mehr dazu in Ausbau der S3 verzögert sich weiter (noe.ORF.at; 8.8.2014). Doch nun ist die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für die Weinviertler Schnellstraße zwischen Hollabrunn und Guntersdorf abgeschlossen. ASFINAG-Vorstand Alois Schedl bezeichnete den positiven Bescheid als weiteren Meilenstein für eines der wichtigsten Straßenbauprojekte in Niederösterreich. In den Ausbau dieser elf Kilometer werden 132 Millionen Euro investiert.

Grafik: Verlauf der ausgebauten S3

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Der Verkehr soll an Guntersdorf, Grund und Schöngrabern vorbeigeleitet werden

Siedlungsgebiete werden „massiv“ entlastet

Neben der Wirtschaft würden vor allem rund 14.000 Anrainer profitieren, weil mit dieser Etappe die bestehende, stark befahrene B303 in den Siedlungsgebieten „massiv“ entlastet werde. Die Trennung der Richtungsfahrbahnen durch eine Betonleitwand werde die Verkehrssicherheit erhöhen. „Wir haben bereits die Einreichung zur naturschutzrechtlichen Bewilligung und jene nach dem NÖ Landesstraßengesetz vorgenommen“, sagt Alexander Walcher, Geschäftsführer der ASFINAG Bau Management GmbH. Vorbehaltlich etwaiger Einsprüche sollte im zweiten Halbjahr 2016 gestartet werden. Über Details zur weiteren Vorgangsweise will man in einem Pressegespräch am Mittwoch in Hollabrunn informieren.

Eckdaten zum S3-Weiterbau:

  • Länge: 11 Kilometer
  • Gesamtkosten: ca. 132 Millionen Euro
  • Geplanter Baubeginn: Zweites Halbjahr 2016
  • Geplante Verkehrsfreigabe: 2019

Die S3 ist im Abschnitt von Stockerau (Donauuferautobahn A22) bis Hollabrunn-Süd bereits seit sechs Jahren in Betrieb. Seit August 2009 gilt auf der Weinviertler Schnellstraße Mautpflicht. Für ein weiteres Projekt im Weinviertel, die Umfahrung Drasenhofen, liegt ebenfalls seit kurzem ein positiver UVP-Bescheid vor. Der fünf Kilometer lange Abschnitt soll Ende 2017 für den Verkehr freigegeben werden und ist die erste von zwei Ausbaustufen der A5 (Nordautobahn) Richtung Norden. Der Vollausbau der Autobahn bis zur Grenze steht laut Asfinag in Abhängigkeit zum tschechischen Autobahnprojekt R52 und der Verkehrsentwicklung.

Pröll spricht von Entlastung für Ortschaften

Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) begrüßt den positiven UVP-Bescheid in einer Aussendung am Samstag. Das Projekt sei ein „langer und intensiver Wunsch der Region“. Die ASFINAG könne nun im nächsten Schritt mit den Grundeinlösungen beginnen, die Fertigstellung sei 2019 geplant. Der Ausbau der S3 bringe eine Entlastung der Ortschaften vom überregionalen Verkehr, allein für Guntersdorf im Ausmaß von 90 Prozent.

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