Fall Kührer vor Wiederaufnahme?

Der Kriminalfall Julia Kührer findet offenbar kein Ende. Wie noe.ORF.at erfahren hat, will der Anwalt des wegen Mordes verurteilten Michael K. noch in diesem Jahr einen Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens einbringen.

Die These, dass Kührer an einer Überdosis Drogen gestorben sei, werde immer wahrscheinlicher, sagt Verteidiger Wolfgang Blaschitz. „Es haben sich einige Leute gemeldet“, und es gebe immer mehr Informationen in Richtung Drogentod.

Oberlandesgericht reduzierte Strafhöhe

Blaschitzs Mandant K. wurde vor etwa zwei Jahren wegen Mordes an Kührer zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, das Oberlandesgericht Wien setzte die Strafhöhe im Nachhinein auf 20 Jahre herab - mehr dazu in Haftstrafe im Fall Kührer herabgesetzt.

Angeklagter im Fall Kührer

APA/Helmut Fohringer

Michael K. wurde wegen Mordes an Julia Kührer verurteilt

Laut einer Zeugenaussage habe Kührer bei einer Party eine Überdosis erwischt und sei verstorben. Dieser Verdacht ist nicht neu, doch nun deutet immer mehr darauf hin, so der Anwalt. Noch heuer will er einen Wiederaufnahmeantrag stellen. Wenn das passiert, müsste das Landesgericht Korneuburg seine Zustimmung für eine Wiederaufnahme geben.

Außerdem muss auch der Oberste Gerichtshof grünes Licht geben, um den Fall wiederaufrollen zu können. Kührer verschwand im Juni 2006, erst fünf Jahre später wurde ihr Skelett in einem Erdkeller in Dietmannsdorf gefunden. K. war der Besitzer des Kellers.

Benedikt Fuchs, noe.ORF.at