Fußball-EM: „Der Aufstieg ist machbar“

Niederösterreichs Fußball-Prominenz hat die Auslosung für die Europameisterschaft 2016 mit Zufriedenheit aufgenommen. Gegen Portugal, Ungarn und Island sei der Aufstieg machbar, sind sich Prohaska, Scharner, Hatz & Co. einig.

Trotz der Freude über die scheinbar gute Auslosung für die Gruppenphase bei der Europameisterschaft im Juni 2016 in Frankreich stellen Herbert Prohaska, Paul Scharner, Michael Hatz und auch die aktiven Teamspieler aber auch klar: Unterschätzen dürfe man keinen Gegner.

Ausgeglichene und attraktive Gruppe

Für das ÖFB-Team beginnt die EURO am 14. Juni 2016 (18.00 Uhr) in Bordeaux gegen Ungarn, am 18. Juni (21.00 Uhr) kommt es in Paris zum Duell mit dem Gruppenfavoriten Portugal und am 22. Juni (18.00 Uhr) ist Island in Paris der letzte Vorrundengegner. Die besten zwei Teams jeder Gruppe und die vier besten Gruppendritten erreichen das Achtelfinale.

„Ich glaube, dass unsere Mannschaft sehr fokussiert und konzentriert an die Sache herangehen wird. Die Gruppe ist sehr ausgeglichen, Portugal sehe ich gar nicht als übermächtig“, ist der ehemalige Teamspieler Michael Hatz vom Aufstieg überzeugt. „Island schätze ich besser als Ungarn ein, sie spielen sehr körperbetont und sind unangenehm“, warnt Hatz vor dem vermeintlichen Fußball-Zwerg von der Insel.

Scharner: „ÖFB kann Ronaldo ausschalten“

Der 40-fache Teamspieler Paul Scharner freut sich vor allem auf das Spiel der Österreicher gegen Portugal. „Gegen Cristiano Ronaldo habe ich 2008 mit Wigan Athletic selbst noch gespielt. Da war er in seinem Auftreten noch sehr arrogant, mittlerweile ist er mannschaftsdienlicher. Das ÖFB-Team kann ihn aber sicher ausschalten. Wir brauchen uns vor keinem Gegner fürchten“, gibt sich der Ex-ÖFB-Spieler aus Purgstall (Bezirk Scheibbs) gewohnt selbstbewusst.

Paul Scharner

ORF

Paul Scharner analysierte am Samstag live im „Radio Niederösterreich“-Studio die Auslosung für die Gruppenphase der EM

Prohaska: „Gutes Los für Fans“

Die in Klosterneuburg wohnhafte Fußball-Legende Herbert Prohaska kommentierte die Auslosung folgendermaßen: „Wir können gegen alle drei Mannschaften gewinnen. Portugal war aus dem ersten Lostopf sicher die beste Lösung, an einem guten Tag können wir dieses Team schlagen. Dass wir zuerst in Bordeaux spielen und dann gleich zweimal in der Hauptstadt Paris ist auch für die Fans ein gutes Los.“

Auch Ex-Teamtorhüter Michael Konsel, der in der Klosterneuburger Katastralgemeinde Kritzendorf (Bezirk Wien-Umgebung) wohnt, zeigte sich in einer ersten Reaktion zufrieden: „Portugal war mein Wunschgegner aus dem ersten Topf. Ungarn wollte ich auch haben, nur Island ist unangenehm. Der Aufstieg ist aber möglich.“

Teamkapitän Fuchs warnt vor Euphorie

Naturgemäß vorsichtig sind jene Männer, die es im kommenden Juni tatsächlich „richten“ müssen. Österreichs Spieler und auch Teamchef Marcel Koller wollen von einer „einfachen Gruppe“ nichts wissen. Koller konnte sich wenige Sekunden nach der Auslosung zwar ein Lächeln nicht verkneifen, ÖFB-Kapitän Christian Fuchs warnt aber: „Wir freuen uns zwar über die Auslosung, einfach wird das aber nicht. Ronaldo kann bei Portugal Spiele im Alleingang entscheiden. Island hat in der Qualifikation die Niederlande zweimal besiegt und Ungarn schwebt derzeit so wie wir auf Wolke sieben und hat eine Euphorie entfacht“, erklärt der Pittener (Bezirk Neunkirchen).

Sein Teamkollege Marc Janko sieht es ähnlich: „Ich denke, dass wir mit dem Los ganz zufrieden sein können. Es gibt natürlich auch schwierigere Gruppen. Bei einer EM gibt es aber keinen leichten Gegner. Wir haben schon einmal gegen Island gespielt, jeder hat damals einen Sieg erwartet. Es war das erwartet schwierige Spiel. (Das Freundschaftsspiel im Mai 2014 endete 1:1; Anm.) Portugal ist eine Weltklassemannschaft mit einem Ausnahmespieler. Ungarn ist für mich eine gewisse Unbekannte“, so der Mödlinger - mehr dazu in sport.ORF.at.

Admira-Coach Baumeister: „Alles ist möglich“

Auch Toni Pfeffer, Ex-Teamspieler aus Türnitz (Bezirk Lilienfeld) warnte vor verfrühter Euphorie. „Wir müssen demütig sein, dass wir überhaupt bei der EURO dabei sein dürfen. Ich habe es als Aktiver nie geschafft, bei einem großen Turnier die Vorrunde zu überstehen. Das wünsche ich diesem Team und es ist auch machbar.“

Zufrieden mit der EM-Gruppenauslosung zeigte sich auch Ernst Baumeister, Trainer von Admira Wacker Mödling, nach dem Remis seiner Mannschaft am Samstag gegen Aufsteiger Mattersburg. „Alles ist möglich. Island könnte schwierig werden, das kampfbetonte Spiel liegt uns nicht. Mit Portugal sind wir meiner Meinung sogar auf Augenhöhe. Es hätte schlimmer kommen können. Mit der Leistung aus der Qualifikation ist alles möglich", so Baumeister.

Klaus Fischer, noe.ORF.at

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