Ärztemangel nun auch in den Städten

In Niederösterreich herrsche Ärztemangel, beklagt die Ärztekammer. Aber nicht nur in entlegenen Regionen, sondern auch in Städten. Besonders in Mistelbach und Neunkirchen fehlen Mediziner aus allen Fachbereichen.

Im letzten Quartal sind zahlreiche Kassastellen nicht besetzt worden. Bei elf von 23 offenen Ordinationsstellen habe sich niemand beworben, so Christoph Reisner, Präsident der Ärztekammer Niederösterreich. Er habe wenig Hoffnung für die Zukunft und sehe in den nächsten Jahren geringe Chancen für eine Besserung der Situation.

Nächstes Jahr stehen rund 280 Pensionierungen an, das sind dreimal so viele wie in diesem Jahr, das Problem könnte sich also noch verschärfen. An Nachwuchs mangle es, so Reisner, begründet durch den Geburtenrückgang und weil viele ausländische Studierende das Land nach Abschluss des Studiums wieder verlassen. Auch sei zuletzt die Zahl jener Medizinstudenten gestiegen, die ihr Studium vorzeitig beenden. Um diese Entwicklung umzukehren, müsse man eine gute Ausbildung gewährleisten und rechtzeitig Perspektiven im Job aufzeigen, so die Ärztekammer.

Bei der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK) sieht man der Zukunft entspannt entgegen. “Es kommt oft vor, dass wir eine Planstelle zwei- bis dreimal ausschreiben müssen, aber schlussendlich sind wir trotzdem in Niederösterreich bestens versorgt", sagt Gerhard Hutter, Obmann der NÖGKK. „Wir haben 774 Allgemeinmediziner unter Vertrag. Das sind um 100 mehr als Oberösterreich, das mit uns vergleichbar ist. Ich denke mir, die Niederösterreicher müssen sich in Sachen Gesundheitsversorgung keine Sorgen machen“, so Hutter.

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