Präsidentenwahl: Pröll tritt nicht an

Seit vielen Wochen ist Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) in der Öffentlichkeit und in Kreisen seiner Partei als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl gehandelt worden. Doch er tritt nicht an, sagte ÖVP-Chef Mitterlehner in der ZIB2.

Seit vielen Wochen wurde Niederösterreichs Landeshauptmann als Bundespräsidentschaftskandidat der Volkspartei gehandelt - mehr dazu in Bundespräsident: ÖVP hofft auf Pröll. Doch er bleibt Landeshauptmann. Das sagte ÖVP-Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner am Donnerstag überraschend in der ZIB2.

Pröll und Fischer

APA / Herbert Neubauer

Laut Parteichef Mitterlehner wird die ÖVP Erwin Pröll nicht ins Rennen um die Nachfolge von Heinz Fischer schicken

Pröll bleibt bei „Lebensplanung“

Die Amtszeit von Bundespräsident Heinz Fischer läuft am 8. Juli aus, voraussichtlich am 24. April wird das nächste Staatsoberhaupt gekürt beziehungsweise in der Stichwahl vier Wochen später, sollte kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Wählerstimmen erhalten. „In meiner Lebensplanung kommt die Hofburg nicht vor“, sagte Pröll immer wieder in öffentlichen Interviews - mehr dazu in Pröll bleibt bei „Lebensplanung“. Auch wenn Mitterlehner in der ZIB2 von der „Wahl des Jahres“ sprach, respektiere er die Entscheidung Prölls.

Mitterlehner: Pröll tritt nicht an

ÖVP-Parteiobmann Reinhold Mitterlehner überrascht im ZIB2-Interview mit der Aussage, dass Erwin Pröll nicht als Kandidat für die Wahl zum Bundespräsidenten zur Verfügung steht.

Die Absage Prölls nahm Mitterlehner mit Bedauern zur Kenntnis: „Ich kann ihnen bestätigen, dass ich Erwin Pröll für einen sehr guten und geeigneten Kandidaten halten würde. Ich habe ihn auch gefragt, schon vor einiger Zeit. Er hat mir dann einige Tage vor Weihnachten mitgeteilt, dass er (...) bei seiner Lebensplanung bleibt - und damit als Kandidat für die Bundespräsidentenwahl nicht zur Verfügung steht. Ich respektiere diese Entscheidung mit Bedauern, aber nehme sie zur Kenntnis.“

Als Grund für seine Absage habe Pröll ihm gegenüber seine Verantwortung für das Land Niederösterreich genannt: „Soweit er mir das gesagt hat, ist ihm Niederösterreich natürlich ein großes Anliegen. Deswegen, weil er gewählt ist, weil die Periode noch nicht vorbei ist, und er eine strukturierte und wohlvorbereitete Vorgangsweise, was die Zukunft anbelangt, haben möchte.“

Kandidat soll am Sonntag vorgestellt werden

Pröll habe ihm schon vor Weihnachten mitgeteilt, dass er Landeshauptmann in Niederösterreich bleiben wolle, sagte Mitterlehner. Daher habe er auch ausreichend Zeit gehabt, einen Kandidaten für die Bundespräsidentschaftswahl „zu suchen und zu finden“. Am Sonntag will er diesen dem Parteivorstand vorschlagen, danach soll die Entscheidung bekannt gegeben werden: „Am Sonntag , 10. Jänner, steht die Entscheidung - wie ich annehme - auch fest.“

Mitterlehner und Pröll

APA / Robert Jäger

Parteichef Mitterlehner im Gespräch mit Landeshauptmann Pröll

Landeshauptmann im 24. Jahr

Erwin Pröll (ÖVP) ist seit dem 22. Oktober 1992 Landeshauptmann von Niederösterreich. In seine Amtszeit fällt etwa die Übersiedlung des Landesregierungs-Sitzes von Wien nach St. Pölten. Er führte fünf erfolgreiche Wahlkämpfe - mehr dazu in Landeshauptmann seit 23 Jahren. Entgegen zahlreicher Berichte und Spekulationen bleibt Pröll Landeshauptmann, es zieht ihn nicht in Richtung Bundespräsidentschaftsamt.

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