Auszeichnung für Thomas Koppensteiner

Thomas Koppensteiner, Redakteur im ORF-Landesstudio Niederösterreich, gehört zu den besten Nachwuchsjournalisten des Landes. Er belegte beim Journalistenpreis des Vereins zur Förderung des Journalismus Platz drei.

Der Journalistenpreis wurde am Dienstagabend zum sechsten Mal vergeben. Im Mittelpunkt standen die hunderttausenden Menschen, die in der Hoffnung auf ein Leben in Frieden im vergangenen Jahr die Kriegsländer Syrien oder Afghanistan verlassen haben. Koppensteiner portraitierte einen afghanischen Flüchtling, der in Texing (Bezirk Melk) das Handwerk eines Druckers gelernt hat.

Hilfsbereitschaft, aber auch Angst als Begleiter

Koppensteiner habe damit ein positives Beispiel aufgezeigt, wie er selbst sagte: „Dieser Flüchtling ist vor 13 Jahren nach Österreich gekommen. Mit Fleiß und Eigeninteresse hat er es geschafft, dass er sich in Texing, einer kleinen Ortschaft in Niederösterreich integriert. Er hat ein seltenes Handwerk gelernt und er hat es schlussendlich geschafft, sich in Österreich zu integrieren, sich etwas aufzubauen und er wird voraussichtlich im Juli des Jahres die österreichische Staatsbürgerschaft beantragen“, so der Preisträger.

Hilfsbereitschaft, aber auch Angst, Überforderung oder Hilflosigkeit sind ständige Begleiter der Flüchtlingsbewegung. Dass dieses Thema den journalistischen Nachwuchs bewegte, zeigte sich an der Vielzahl der Einreichungen. 31 waren es, so der Vorsitzende der Jury, Georg Wailand (Kronen Zeitung): „Das Eindrucksvolle für uns war, dass es nicht simple Betroffenheitsgeschichten waren, sondern die Journalistinnen und Journalisten versucht haben, auch das Umfeld, die Entstehungsgeschichte, die Lebenssituation und die Ängste so einzufangen, dass es nicht schöngeschriebene, sondern authentische Storys waren.“

„Die einen sind dafür, die anderen dagegen. Und ich glaube, dass dieses Thema dadurch auch gewählt war, weil es letzten Endes die Vielfalt gebracht hat, die in Österreich zu dem Thema nun mal herrscht“, ergänzte der Obmann des Vereins zur Förderung des Journalismus in Niederösterreich, Johannes Coreth.

ORF-Jungjournalistin berichtete aus der Türkei

Nermin Ismail, die derzeit die ORF-Akademie absolviert, reiste für ihren Beitrag in die Türkei und nach Griechenland. Dort begleitete sie Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Europa: „Es war interessant zu sehen, wie sie sich vor der Reise organisieren, wie sie sich fühlen, welche Angst sie haben, wie sehr sie ihre Leben riskieren.“ Besonders beeindruckend sei es gewesen, auf Lesbos vor einem „Berg an Rettungswesten“ zu stehen: „Und man weiß nicht, sind das Rettungswesten, die aus dem Meer gefischt wurden oder sind das Menschen, die angekommen sind, leben diese Menschen noch oder wo sind sie jetzt?“ Ismail wurde für ihre Reportage mit Platz eins belohnt.

Platz zwei ging an Katharina Fischer, die in der Marketingabteilung einer großen Lebensmittelhandelskette arbeitet. Julia Schrenk von der Tageszeitung „Kurier“ landete ex aequo mit Thomas Koppensteiner auf Platz drei. Felix Novak, ebenfalls Redakteur im Landesstudio Niederösterreich, sah sich in Annaberg an, wie eine Gemeinden von Flüchtlingen profitieren kann. Er bekam für seinen selbst gedrehten und selbst geschnittenen Beitrag einen Anerkennungspreis der Jury.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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