Mehr Anzeigen wegen Schlepperei

Im Vorjahr wurden mehr Fälle von Schlepperei und Einbrüchen in Niederösterreich angezeigt als 2014. Das geht aus der aktuellen Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2015 hervor. Die Polizei plant deshalb Schwerpunktaktionen.

Während die Zahl der angezeigten Straftaten insgesamt in Niederösterreich um lediglich 0,6 Prozent gestiegen ist, gab es bei der Zahl der Amtshandlungen wegen Schlepperei einen massiven Anstieg, und zwar gleich um 60 Prozent. Erklären lässt sich das so: Jedes Mal wenn Flüchtlinge aufgegriffen wurden oder einen Asylantrag stellten, wurde eine Anzeige gegen unbekannt erstattet.

Das wirkt sich auf die Statistik aus. Mehr als 6.000 Anzeigen nach dem Fremdenpolizeigesetz hat es 2015 in Niederösterreich gegeben. „Wir hatten von 2014 auf 2015 um 2.379 Anzeigen mehr, sodass wir eine Steigerung von 63 Prozent zu verzeichnen hatten“, sagte der stv. Landespolizeidirektor Rudolf Slamanig bei der Bekanntgabe der Kriminalitätsstatistik für 2015.

Ingesamt 75.800 Straftaten angezeigt

Im Vorjahr wurden in Niederösterreich 75.800 Straftaten angezeigt, ein leichtes Plus von 0,6 Prozent gegenüber 2014. Die Einbruchsdiebstähle in Wohnungen und Wohnhäuser gingen hingegen im Vorjahr leicht zurück. Die Aufklärungsquote liegt bei knapp über zehn Prozent. Bei mehr als einem Drittel der angezeigten Fälle blieb es beim Versuch. „Was uns immer besonders schmerzt, sind Einbrüche in die Wohnungen, Häuser und Firmen. Da bin ich sehr froh, dass es gelungen ist, die Straftaten zurückzudrängen,“ sagte Landespolizeidirektor Franz Prucher.

Bei Mord, Körperverletzungen und verschiedenen Sexualdelikten ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. 2014 gab es 4.747 angezeigte Fälle, 2015 wurden hingegen 4.493 Fälle angezeigt. Die Aufklärungsquote liegt bei 88 Prozent. Beim Diebstahl von Kraftfahrzeugen ist im Vergleich zum Vorjahr ein leichter Anstieg zu erkennen. 2014 wurden 588 Autos gestohlen, 2015 waren es 663. 15 Prozent der Autodiebstähle werden aufgeklärt. Die Cyberkriminalität ist bei Datenbeschädigungen und ähnlichen Delikten rückläufig, allerdings nahm der Betrug mithilfe des Internets zu. Die in Niederösterreich angezeigten Wirtschaftsdelikte sind im Vergleichszeitraum geringfügig, um 1,1 Prozent gestiegen.

Schwerpunkaktionen für 2016 geplant

2016 stehen schwerpunktmäßige Kontrollen der Polizei an neuralgischen Punkten im hochrangigen Straßennetz zur Bekämpfung der Eigentumskriminalität in Wohnungen, Wohnhäuser und Firmen im Mittelpunkt. Weiters sollen Maßnahmen zur nachhaltigen Bekämpfung der Schlepperkriminalität umgesetzt werden.

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